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Hirscher angelt sich Liensbergers Servicemann

Aderlass im ÖSV-Team geht weiter. Liensberger verliert ihren Servicemann.

Hirscher angelt sich Liensbergers Servicemann Foto: © GEPA

Nächster Paukenschlag beim ÖSV, wieder gibt es einen schmerzhaften Abgang beim Alpin-Personal.

Laut einem Bericht der Vorarlberg-"Krone" verliert Katharina Liensberger ihren "Goldschmied". Top-Servicemann Raphael Hudler wird sein Wissen künftig dem Team Marcel Hirscher und dessen "Van Deer"-Rennstall zur Verfügung stellen.

So wie bekanntlich auch der ehemalige ÖSV-Sportdirektor Toni Giger - als Red Bull-Angestellter für Hirschers Projekte zuständig - und der hoch geschätzte Edi Unterberger. Der war zuletzt in der von Giger aufgebauten ÖSV-Forschungsabteilung für den Alpinbereich zuständig.

Unterberger und Hudler kennen sich seit vielen Jahren. Hudler rückte einst über das Angebot seines niederösterreichischen Bekannten Eric Digruber, der im Paraski-Team als ÖSV-Betreuer arbeitete, in den Blickpunkt der Ski-Stars.

Bereits nach der ersten Saison gab es Angebote von anderen Nationen für den Ybbstaler, um dort den nächsten Schritt als Servicemann zu machen. Doch der langjährige Experte Unterberger erkannte das Talent und holte Hudler zu den österreichischen Profi-Herren.

Hudler bereitete Material für Olympia- und WM-Gold vor

Nach Olympia 2018 in Südkorea wechselte Hudler zu Katharina Liensberger.

"Nach den starken Auftritten in Pyeongchang hat die Kathi beim Verband um einen eigenen Servicemann angefragt und ich bin ihr halt zugeteilt worden. Wir haben uns von Anfang an großartig verstanden", blickt der Fachmann aus Lunz am See in Niederösterreich auf eine tolle Zusammenarbeit zurück.

Nach einer kurzen Trennung feierte Hudler vor der Saison 2020/21 ein Comeback im Team der Vorarlbergerin. "Ich bin total froh, dass Raphi wieder bei mir ist", erklärte Liensberger damals.

Die "Krone" zitiert die 25-Jährige aus Göfis weiter: "Ich weiß genau, wie er tickt und er weiß sehr gut wie ich funktioniere. So können wir gemeinsam in die gleiche Richtung arbeiten."

Der Erfolg gab dem Duo recht. Olympia- und WM-Gold, eine Slalom-Kristallkugel sowie drei Siege (und insgesamt elf Podestplätze) in den vergangenen beiden Weltcup-Saisonen sind die Ausbeute von Liensberger und ihres Servicemanns Hudler (Bild).

Ferdinand Hirscher imponiert dem Servicemann

Das Team Hirscher blieb für Hudler aber stets das Maß aller Dinge. Speziell Hirscher senior hatte es Hudler angetan.

Der 29-Jährige erinnert sich: "Ich betreute bei den Herren einst Patrick Feuerstein und Daniel Mayer. Das eigentlich Außergewöhnliche war aber die enge Zusammenarbeit mit Ferdinand Hirscher. Sein Ideenreichtum hinsichtlich des Skifahrens ist unfassbar. Er fordert, aber fördert auch dementsprechend", war Hudler sofort Feuer und Flamme für den "Ferdl".

Jetzt schließt sich der Kreis wieder. Auch wenn das Team Hirscher - wie zuletzt berichtet - noch keine ÖSV-Athleten verpflichten kann.

Aufgrund der Bestimmungen des Austria Ski Pools kann das frühestens 2023/24 passieren. Und dabei wird es sich dann um Läuferinnen und Läufer aus dem B- und C-Kader handeln.

Anstelle der heimischen Athleten sichert sich Hirscher und das "Van Deer"-Team nun eben die Kanten-, Belag- und Wachs-Experten. Dagegen ist der Austria Ski Pool machtlos.

ÖSV-Alpinchef Herbert Mandl ist sauer

Herbert Mandl, der neue Alpinchef des ÖSV, ist über die Abgänge auf dem Materialsektor jedenfalls gar nicht erfreut.

Gegenüber der "Krone" meint der 60-jährige Wahl-Tiroler aus Göstling an der Ybbs: "Einerseits ist dieses Vorgehen natürlich legitim, andererseits ist es aber definitiv nicht die feine Art."

Beim ÖSV läuten jedenfalls die Alarmglocken: "Solche Topleute eins zu eins zu ersetzen, ist unmöglich. Die gibt es am freien Markt gar nicht", weiß Mandl.

Wer Liensberger, die bis zum Wochenende in Thailand urlaubte (siehe Insta-Posting), kommende Woche beim ersten Schneetraining in Sölden betreuen wird, ist noch fraglich.

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