Während ihre ÖSV-Kolleginnen beim Weltcup-Finale in Soldeu die Saison abschließen, hat Tamara Tippler ihre schon frühzeitig beendet. Der Grund dafür ist ein erfreulicher: Wie am Wochenende bekannt wurde, erwartet die Steirerin ihr erstes Kind.
Im Podcast "Wos dahinter steckt" ihrer Teamkolleginnen Conny Hütter und Nici Schmidhofer plaudert Tippler nun ein paar Einzelheiten aus.
"Ich weiß es schon ein paar Wochen länger. Am Anfang hält man sich eher zurück, weil man es selbst gar nicht glauben kann", sagt Tippler über ihre doch etwas überraschenden Mutterfreuden. Nun sei aber der Zeitpunkt gekommen, die Öffentlichkeit daran teilhaben zu lassen. "Schwangerschaft und Skifahren lässt sich nach einer gewissen Zeit schwierig vereinbaren."
Tippler ist in dem Wissen, schwanger zu sein, zu Beginn noch Rennen gefahren. "Prinzipiell ist man ja nicht krank und kann alles machen. Aber wir betreiben eine Risikosportart und es kann immer etwas passieren. Am Anfang habe ich es sehr gut geschafft, das ausblenden zu können, wenn ich auf der Piste war. Aber irgendwann ist die Zeit dann auch vorbei gewesen", erzählt Tippler.
Zu Beginn der Schwangerschaft hatte sie mit Übelkeit zu kämpfen, verrät die 31-Jährige. "Aber ich war so im Skifieber drin, mit der WM und allem. Da hatte ich gar nicht so die Zeit zum Nachdenken, sondern wollte nur gute Resultate einfahren."
Tippler: "Da ist schon eine kleine Welt für mich zusammengebrochen"
Bei der Weltcup-Station im norwegischen Kvitfjell kam dann der Zeitpunkt, um vorerst einen Schlussstrich zu ziehen.
"Ganz bewusst ist es mir geworden, als ich in Kvitfjell beim Training abgeschwungen habe. Da ist schon eine kleine Welt für mich zusammengebrochen. Da habe ich gemerkt, jetzt ist alles anders. Man muss sich das einfach eingestehen, dass man nicht mehr so fährt, wie man das von mir gewohnt war. Da habe ich gemerkt, ich riskiere nicht mehr so das letzte Hemd, wie ich es sonst immer gemacht habe. Da hat sich einfach meine Gefühlswelt verändert. Ich habe gemerkt: Jetzt ist der Zeitpunkt da und ich muss mich auf was anderes konzentrieren."
Das Baby soll im Herbst auf die Welt kommen, so viel verrät Tippler. Ob es ein Mädchen oder Bub wird, steht noch nicht fest.
Karriere-Ende? Tippler hat eine sportliche Motivation
Tippler hat ihre Karriere mit der Verkündung der Schwangerschaft bewusst nicht beendet. "Natürlich denkt man nach, wie es funktionieren soll. Ich war bis vor kurzem mit Leib und Seele Skirennläuferin und dann wirst du auf einmal rausgerissen. Es ist nicht so einfach, dass ich von heute auf morgen aufhöre. Ich möchte einfach schauen, was die Zukunft so bringt", gibt die 31-Jährige Einblick und sagt: "Die Heim-WM 2025 ist eine Motivation für mich."
Von ihren Teamkolleginnen erhält Tippler Unterstützung. Zimmer-Kollegin Hütter meint sofort: "In Zukunft dann ein Dreibett-Zimmer."
Schmidhofer erinnert an die italienische Olympiasiegerin Daniela Ceccarelli, die nur zwei Monate nach der Geburt in den Weltcup zurückkehrte, mit ihrer kleinen Tochter an ihrer Seite. Heute ist diese kleine Tochter - Lara Colturi - 16 Jahre alt und gab als gefeiertes "Ski-Wunderkind" in dieser Saison ihr Debüt im Weltcup, ehe sie sich bei der WM in Frankreich einen Kreuzbandriss zuzog.