Zermatt blockiert Planung
"Wir stehen in einem guten Austausch mit FIS-Generalsekretär Michel Vion, der durchaus glaubhaft macht, dass das Thema Zermatt/Cervinia die ganze Saisonplanung blockiert", erklärte Scherer.
Die italienisch-schweizerische Co-Produktion scheiterte bisher damit, im November auf europäischem Boden einen Speed-Auftakt durchzuführen.
Viele Stimmen plädieren für eine Verlegung der Rennen, etwa in den März, die Organisatoren werfen ein, dass der Weltcup-Tross bei voll angelaufenem Wintertourismus schwer unterzubringen sei.
"Sölden ist bezüglich des Termins gesprächsbereit, aber es wird mit größter Wahrscheinlichkeit 2024 nicht möglich sein, einen November-Termin zu machen, weil die Quartiere mittlerweile blockiert sind."
Besprechung im Februar
Nun verhindert das Prestigeprojekt von FIS-Boss Johan Eliasch offenbar die Termin-Festlegung der übrigen Weltcup-Rennen für die Saison 2024/25.
"Das Argument bzw. die Ausrede der FIS war, sie sind in Abstimmung mit dem Schweizer und italienischen Skiverband bezüglich Zermatt/Cervinia. Scheinbar würde es Mitte Februar dort eine Besprechung geben, wie es weitergeht", erzählte Scherer.
"Es kann nicht sein, dass dadurch sämtliche andere Veranstaltungen auch blockiert werden. Das ist für eine professionelle Struktur nicht tragbar."
Es soll eine Vereinbarung geben, die den Matternhorn-Machern die Rennen für fünf Jahre garantiert.
"Ein Schriftstück, das kein anderer Ort jemals bekommen hat, was schon einmal sehr fragwürdig ist. Auch das erschwert den gesamten Prozess", monierte Scherer. Die FIS ließ eine diesbezügliche Anfrage der APA unbeantwortet.
Hochgurgl-Verbleib unsicher
Der ÖSV drängt darauf zu wissen, "ob die Hochgurgl-Premiere so gut war, dass sie im Kalender bleibt", sagte Scherer. Für Sölden hat sich das Zeitfenster einer Terminänderung offenbar mehr oder weniger geschlossen.
"Sölden ist bezüglich des Termins gesprächsbereit, aber es wird mit größter Wahrscheinlichkeit 2024 nicht möglich sein, einen November-Termin zu machen, weil die Quartiere mittlerweile blockiert sind", sagte Scherer über den Ausrichter des aufgrund der Jahreszeit umstrittenen Weltcup-Openings.
Die Ötztaler würden sich auf die Beibehaltung des Oktober-Termins für 2024 einstellen. "Umso später wir Planungssicherheit kriegen, desto wahrscheinlicher ist dieses Szenario."
Verbesserungen am Semmering notwendig
Am Semmering - die Niederösterreicher wären im Zweijahres-Rad mit Lienz rund um den Jahreswechsel 2024/25 wieder als Weltcup-Ausrichter an der Reihe - müssten indes auf Anraten der FIS infrastrukturelle Verbesserungen vorgenommen werden.
Auf Höhe des Slalomstarts sei die Piste zu schmal, das Zielgelände müsse ebenfalls adaptiert werden.
"Die Pläne sind da, sie sind gut. Wird das umgesetzt, wird man am Semmering definitiv festhalten. Aber sie müssen jetzt ihre Hausaufgaben erledigen", sagte Scherer.
Gespräche angekündigt
Der Generalsekretär kündigte diesbezügliche Gespräche mit der niederösterreichischen Politspitze in der Kitzbühel-Woche an.
Mit der Streif und anderen Österreich-Highlights wie Schladming und Flachau plant der ÖSV unverändert an den traditionellen Terminen. "Die Klassiker - bei aller Liebe - wird man nicht angreifen können", sagte Scherer.