Während Österreich unter strahlendem Sommerhimmel schwitzt, bereiten sich die heimischen Ski-Asse tausende Kilometer entfernt in den winterlichen Gefilden Südamerikas auf die bevorstehende Weltcup-Saison vor.
In den chilenischen Skigebieten El Colorado und La Parva absolvieren die Athleten intensive Trainingseinheiten, um sich bestmöglich auf die Wettkämpfe vorzubereiten.
Kampf mit den Elementen: Windböen erschweren das Training
Trotz der optimalen Schneebedingungen machten heftige Windböen den Speed-Herren zu schaffen. Böen von bis zu 100 km/h verhinderten zeitweise das Abfahrtstraining. Doch die Stimmung im Team bleibt positiv und die Vorfreude auf die kommenden Tage ist spürbar.
Cheftrainer Marko Pfeifer ist zuversichtlich, dass das Wetter sich stabilisieren wird und die Athleten bald ideale Bedingungen für ihr Training vorfinden werden: "Die letzten Tage waren ein bisschen mühsam. Aber ab sofort sollte das Wetter deutlich stabiler werden, dann kann es richtig losgehen", so der Rennsportleiter gegenüber der "Krone".
Intensive Vorbereitung auf winterlichen Pisten
Die Vorbereitung der österreichischen Skifahrer konzentrierte sich in den letzten Tagen auf freies Fahren und konditionelle Einheiten.
Athleten wie Vincent Kriechmayr nutzen die Zeit, um sich mit dem Material vertraut zu machen und ihren Körper wieder an die Belastungen des Skisports zu gewöhnen: "Wir haben versucht, auch aus den letzten Tagen das Maximum rauszuholen und uns an das Material sowie den Körper wieder an die Belastungen zu gewöhnen."
Die kommenden Tage werden verstärkt dem Training auf den Speed-Pisten gewidmet sein, um sich optimal auf die Wettkämpfe vorzubereiten.
Nicht nur die Spezialisten für die schnellen Disziplinen, sondern auch die Allrounder wie Marco Schwarz nehmen am intensiven Wintertraining in Südamerika teil. Der Villacher fliegt jetzt auch nach Chile.
Investition in sportlichen Erfolg
Die Vorbereitung erfolgt in sieben verschiedenen Weltcup-Gruppen, die entweder in Chile oder in Argentinien trainieren. Für die Athleten bedeutet dies nicht nur sportliche Herausforderung, sondern auch organisatorischen Aufwand – rund 20 Tonnen Gepäck sind für das Training im Ausland erforderlich.
"Wenn wir sportlich auf höchstem Niveau mitfahren wollen, müssen wir unseren Athleten das ermöglichen - sonst können wir international nicht mithalten."
Trotz der damit verbundenen Kosten sieht Alpin-Direktor Herbert Mandl die internationale Wettbewerbsfähigkeit als oberste Priorität. Die finanzielle Investition in das Trainingslager sei alternativlos, um auf höchstem sportlichem Niveau mit den internationalen Konkurrenten mithalten zu können:
"Wenn wir sportlich auf höchstem Niveau mitfahren wollen, müssen wir unseren Athleten das ermöglichen - sonst können wir international nicht mithalten."
Nur noch 65 Tage bis zum Start
So "schuften" derweil nicht nur die Österreicher in Südamerika. Fast der gesamte Weltcup-Zirkus befindet sich derzeit zur Saison-Vorbereitung auf der Südhalbkugel. So auch der Schweizer Marco Odermatt. Er trainiert zurzeit im verschneiten Ushuaia in Argentinien.
Ebenfalls in Argentinien befinden sich derzeit die ÖSV Damen. "Es ist sehr cool und wertvoll, dass wir uns wieder in Argentinien vorbereiten können", sagt etwa Franziska Gritsch und fügt hinzu: "Jetzt freuen wir uns auf produktive Schneetage."
Der Start in die neue Saison geht traditionell in Sölden mit dem Riesentorlauf der Damen am 28. Oktober über die Bühne, einen Tag später folgen die Herren.