Wenn es um "seinen Skisport" geht, dann kennt Peter Schröcksnadel keine Zurückhaltung.
In der ServusTV-Sendung "Sport und Talk aus dem Hangar-7" lässt der 82-jährige Tiroler wieder einmal ordentlich Dampf ab.
"Schröcksi" ist in seinen Ausführungen kaum zu bremsen. Bei seinem allgemeinen Rundumschlag gegen alle, die den Skisport schlecht machen, wettert er auch gegen FIS-Präsident Johan Eliasch (im Bild rechts).
Schröcksnadel hatte sich einst dafür stark gemacht, dass der heute 62-jährige schwedisch-britische Multimillionär an die Spitze des Ski-Weltverbandes FIS gehievt wird.
Schröcksi: "Ich bereue, dass ich Eliasch geholfen habe"
"Ich habe Eliasch leider geholfen, dass er FIS-Präsident wird. Das bereue ich mit allem, was ich habe", gesteht Schröcksnadel.
Der langjährige Präsident des ÖSV will Eliasch nun aber aus dem Weg räumen. "Ich werde mich bemühen, dass der wegkommt, weil mit dem werden wir nicht glücklich werden. Unabhängig von den Rennen oder was er verspricht: Er ist für den Sport schlecht. Er versteht die Verbände nicht, er versteht nicht, wie das Geschäft läuft. Er weiß nicht, dass da tausende Funktionäre gratis arbeiten und dass es keine Firma ist, wo er anschaffen kann."
Rennsport muss laut Schröcksi für den Publikumsskilauf büßen
Einmal in Fahrt gekommen rechnet der "Ski-Diktator" auch gleich mit den Kritikern des Weltcups ab.
Schröcksnadel sieht einen Plan hinter den Angriffen auf die alpine Rennserie und glaubt, dass damit der Ski-Tourismus getroffen werden soll: "Den Rennsport schlägt man deswegen, weil man das Publikum erwischen will. Der Publikumsskilauf stört alle. Da sagen sie, dass die Massen in die Alpen fahren, sie zerstören die ganzen Alpen und der Vorreiter ist der Rennsport. Das ist eigentlich das Thema."
"Der Skisport wird nicht bei den Verlierern sein"
Schröcksnadel sieht sich wieder einmal als Retter der Ski-Nation: "Ich werde mich einsetzen, dass der Skisport, dort wo man Probleme erkennt, verbessert wird. Wir werden aber alles bekämpfen, was in eine Richtung geht, die unkorrekt ist."
Der Innsbrucker sieht sich in der aktuellen Situation um 40 Jahre zurückversetzt und meint: "In den Achtziger-Jahren ist genau dasselbe passiert, was heute passiert. Wir sind diskriminiert worden, der Skisport war schuld an Muren, am Pistenbau, am Waldsterben, an den verdreckten Flüssen. An allem war der Skisport schuld."
Der rüstige Pensionist weiß, was die Wintersportler erwartet und sieht seinen Skisport nicht auf der Verliererstraße: "Man muss sich einstellen, dass es wärmer wird, das ist keine Frage. Da muss sich auch der Mensch darauf einstellen. Es wird Gewinner und Verlierer geben, auch keine Frage. Aber der Skisport wird nicht bei den Verlierern sein."