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Schwarz und die Alm: "Dort muss ich nicht über's Knie reden"

Ein halbes Jahr nach seinem Kreuzbandriss ist Marco Schwarz "vom Rennfahren noch ganz weit weg". Wie er mit Ungeduld kämpft und wo er auf andere Gedanken kommt.

Schwarz und die Alm: Foto: © GEPA

Geduld ist eine Tugend. Das weiß auch Marco Schwarz.

Seit sechs Monaten schuftet der ÖSV-Star nach seinem Kreuzbandriss nun schon am Comeback.

"Meine Geduld wird schon sehr strapaziert", gibt Schwarz bei einem ÖSV-Medientermin am Wörthersee zu.

Seit einem halben Jahr rackert sich der 28-jährige Kärntner tagein, tagaus in der Kraftkammer ab. "Jetzt wird es immer zacher mit der Geduld", so Schwarz, der sich selbst als "sehr ungeduldigen Mensch" bezeichnet.

"Vom Rennfahren bin ich noch ganz weit weg"

Das Durchhaltevermögen soll sich schon bald bezahlt machen. Ende August will Schwarz mit seinen Teamkollegen zum Trainingscamp nach Übersee aufbrechen und dort erstmals wieder auf Skiern stehen. Der Fokus liegt zunächst auf den technischen Disziplinen, langfristig will der Allrounder auch im Speed-Bereich wieder zurückkommen.

"Vom Rennfahren bin ich noch ganz weit weg", erklärt Schwarz jedoch.

Bis zum Start des Schneetrainings sei es noch ein sehr weiter Weg. Laufen und erste Sprünge funktionieren bereits wieder. "Gewisse Übungen sind aber immer noch nicht schmerzfrei, das muss ich auch ehrlich sagen."

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Daher heißt es weiter durchbeißen, um das verletzte rechte Knie wieder 100-prozentig belastbar zu machen.

Bei seinem ersten Kreuzbandriss 2019 stand der Kombinations-Weltmeister von 2021 nach einem halben Jahr wieder auf Skiern. Diesmal dauert der Heilungsprozess aufgrund einer zusätzlichen Knorpelverletzung länger.

"Ich weiß, dass es Zeit braucht, bis das alles gut verheilt ist. Das Wichtigste in den nächsten Wochen ist, dass ich nicht ungeduldig werde, sondern meiner Linie treu bleibe", sagt Schwarz.

Lego, Thailand und die Alm

Damit das gelingt, versucht der Kärntner regelmäßig aus dem Trainings-Trott auszubrechen.

"Gleich nach der Verletzung habe ich angefangen, Lego zu bauen - eine Batman-Maschine. Das haben mir die Teamkollegen damals im Krankenhaus geschenkt" denkt Schwarz mit einem Grinsen an den Jahresanfang zurück.

Dass er nun wieder im Kreis seiner Kollegen trainieren kann, motiviert zusätzlich.

Vor einigen Woche ging es in den Urlaub nach Thailand. "Da hatte ich eine Phase, in der im Training nicht viel weitergegangen ist. Es war wichtig, den Kopf freizubekommen und mal was ganz anderes zu machen", berichtet Schwarz.

Will er in der Heimat mal den Kopf freibekommen, zieht es ihn auf die Alm. "Dort bin ich ganz alleine, kann abschalten und muss nicht immer über's Knie reden." 

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