Mikaela Shiffrin wirkt gelöst.
Die Ausnahme-Skifahrerin hat schwierige Zeiten hinter sich. Die Corona-Pandemie und der plötzliche Tod ihres Vaters Jeff rückten den Sport in den Hintergrund. In der vergangenen Saison erlebte sie bei den Olympischen Spielen in China die mitunter bittersten Niederlagen ihrer so erfolgreichen Karriere.
Doch Shiffrin rappelte sich wieder auf, die Saison 2021/22 beendete sie mit ihrem insgesamt vierten Gesamtweltcup-Sieg.
Hört man der US-Amerikanerin zu, wie sie über den Sommer und ihre Saisonvorbereitung spricht, so hat man das Gefühl, Shiffrins Herz schlägt wieder voll und ganz fürs Skifahren.
Wobei – nicht ganz. Da wäre noch ihr Freund Aleksander Aamodt Kilde. Mit dem Norweger ist Shiffrin seit Sommer letzten Jahres offiziell zusammen, die ersten Dates gab es jedoch schon früher, wie das Paar kürzlich bei "ServusTV" verriet.
Kilde, selbst einer der aktuell besten Skifahrer, ist neben ihrer Mutter Eileen Shiffrins größte Stütze.
Shiffrin und Kilde: "Wir haben nichts zu verbergen"
"Manchmal ist es für alle sichtbar, manchmal privat – jeder hat so seine Herausforderungen. Aber ich bin nicht alleine", sagt Shiffrin vor dem Weltcup-Auftakt in Sölden.
Das Ski-Traumpaar versteckt sich nicht, Shiffrin und Kilde gehen mit ihrer Beziehung offen um, lassen die Öffentlichkeit via Social Media daran teilhaben.
"Wir haben nichts zu verbergen", erklärt der Norweger. Shiffrin betont die Balance, die das Paar zwischen Öffentlichkeit und Privatem gefunden hat.
"Ich denke, es ist wichtig zu teilen, was ich fühle. Ich will authentisch sein und zeigen, wer ich bin und wie ich bin", sagt die 27-Jährige.
Ihre Beziehung ist ein großer Teil ihres Lebens und auch positiv für ihre Skikarriere. "Aleks hat mir nach dem Tod meines Vaters geholfen, wieder auf die Beine zu kommen."
Österreicher neu im Team Shiffrin
Ein Rückhalt ist neben Freund Kilde und Mama Eileen auch ihr sportliches Umfeld. In diesem gab es vor dem WM-Winter einige Veränderungen.
In dem von Cheftrainer Mike Day angeführten Trainerteam ist nun auch Mark Mitter dabei. Der Steirer ist der Bruder von Christian Mitter, der im Sommer von den ÖSV-Frauen zurück in den norwegischen Skiverband gekehrt ist. Außerdem hat Shiffrin zwei neue Servicemänner an ihrer Seite.
Für die zweifache Olympiasiegerin und sechsfache Weltmeisterin geht es in der neuen Saison um die fünfte große Kristallkugel. Der US-Amerikanerin fehlen mit 74 Weltcupsiegen noch acht auf die Rekordhalter Lindsey Vonn und zwölf auf Ingemar Stenmark.
"Das fühlt sich an, wie einen großen Berg zu erklimmen. Das geht nur Schritt für Schritt, Rennen nach Rennen. Dann werden wir sehen. Wenn ich eine Checklist hätte, wäre sie schon komplett. Nichts muss mehr gemacht werden. Ich mache alles nur noch, weil ich es mag."
Das merkt man Shiffrin auch an.