Gian Franco Kasper ist am Freitagabend im Alter von 77 Jahren gestorben. "Schweren Herzens" gibt der Internationale Skiverband (FIS) den Tod des langjährigen Funktionärs bekannt. Zuvor hat Flavio Roda, der Präsident des italienischen Wintersportverbandes, das Ableben bestätigt.
Kasper war von 1998 bis 2021 Präsident der FIS, 46 Jahre diente er dem mächtigen Wintersportverband. Er wurde heuer im Juni in dieser Funktion vom britischen Geschäftsmann Johan Eliasch abgelöst.
Kasper nahm nicht an diesem virtuellen FIS-Kongress teil. Der Schweizer hatte zu Beginn des Meetings per vorgelesener Nachricht mitteilen lassen, dass er wegen Atemproblemen in Krankenhaus-Behandlung gekommen war, anfangs auf der Intensivbehandlung, dann auf der Herzstation. Wie jetzt bekannt wurde, hatte Kasper das Spital seitdem nicht mehr verlassen.
Von 2000 bis 2008 war Kasper Mitglied im Internationalen Olympischen Komitee und danach Ehrenmitglied, seit 2003 gehörte er auch der Welt-Anti-Doping Agentur an. Er bekleidete zahlreiche weitere Funktionen, so war er auch Vorsitzender der IOC-Koordinierungskommission der ersten Jugend-Winterspiele 2012 in Innsbruck.
"Gian Franco Kasper war einzigartig in der internationalen Sportwelt. Er hat die FIS von einem kleinen Verband zum unangefochtenen Marktführer im Wintersport aufgebaut, ein Beweis für seine Vision und Arbeitsmoral", wird Eliasch in einer Aussendung der FIS zitiert. Seine Art und Schlagfertigkeit werden vermisst werden.
Der gebürtige St. Moritzer begann als Journalist in seinem Heimatort und wechselte danach in die Tourismusbranche. Vom damaligen FIS-Präsidenten Marc Hodler wurde er zum Generalsekretär ernannt und folgte diesem 1998 nach. Kasper war verheiratet und hatte einen Sohn, er lebte in Thun und St. Moritz.