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Ski Alpin: Weltcup-Showdown in den Pyrenäen

Weltcup-Station in Andorra ist nicht nur für viele Athleten Neuland.

Ski Alpin: Weltcup-Showdown in den Pyrenäen Foto: © GEPA

Was Ende Oktober in Sölden begonnen hat, das endet nun in Soldeu! Soldeu? Solde-Wo?

Wikipedia weiß einiges, doch vom großen Weltcup-Finale der besten Skifahrer des Welt ist dort (noch) nicht die Rede.

Laut der freien Enzyklopädie ist Soldeu eine Wintersport-Siedlung in der Pfarrgemeinde Canillo in Andorra. Sie hat 589 Einwohner. Der Ort liegt auf der nördlichen Talseite des Valira in rund 1.700 Meter Höhe an der Straße von Andorra la Vella über den Port d'Envalira in das Ariege-Tal in Frankreich.

Die finale Weltcup-Woche der Alpinen in Soldeu ist mit den ersten Trainingsfahrten der Abfahrerinnen und Abfahrer bei perfekten Bedingungen eingeläutet worden.

Noch fünf kleine Kristallkugeln zu vergeben

Von zwölf Weltcup-Wertungen sind fünf noch offen, jeweils Abfahrt und Super-G bei Damen und Herren sowie der Damen-Riesentorlauf. Die Renn-Pisten in den Pyrenäen sind nicht für alle Athleten Neuland, zuletzt wurde dort vergangenes Jahr das Europacup-Finale ausgetragen.

Von der letzten Damen-Station im tschechischen Spindlermühle sind es 1.800 Kilometer auf der Straße nach Soldeu, vom Herren-Weltcup aus Kranjska Gora liegt die Finalstation 1.400 km entfernt.

Noch am Sonntag nach dem Herren-Slalom in Slowenien brachen viele Serviceleute und Betreuer mit den Autos auf. Auch in den vergangenen Jahren waren für den Saison-Kehraus weite Wegstrecken zurückgelegt worden, 2017 gastierte der Ski-Zirkus beim Finale in Aspen/Colorado in den USA, 2018 im heurigen WM-Ort Aare im Schweden.

Speed-Bewerbe finden in El Tarter statt

Im kleinen Fürstentum Andorra werden die vier Speed-Rennen und der Teambewerb auf der Piste Aliga in El Tarter (Ziel in 1.715 m Seehöhe) ausgetragen, die vier technischen Entscheidungen 2,6 Kilometer entfernt auf der Avet in Soldeu (Ziel 1.850), beides gehört zum Skigebiet Grandvalira.

Für den Ski-Ort in einem Hochtal jener Bergkette, die die Iberische Halbinsel von Frankreich trennt, ist das Weltcup-Finale der bisherige Höhepunkt, seit man erstmals 2006 daran dachte, Rennen höherer Kategorie auszutragen.

Seit 2008 fanden bis im Vorjahr regelmäßig Europacup-Rennen statt, 2012 und 2016 auch Weltcup-Veranstaltungen der Damen.

Worley und Brignone als ehemalige Siegerinnen in Andorra

2012 gewann Marlies Schild den Slalom vor Frida Hansdotter und Kathrin Zettel, den Riesentorlauf holte sich Tessa Worley vor Tina Maze und Maria Höfl-Riesch. 2016 war im Super-G Federica Brignone vor Laurenne Ross und Tamara Tippler erfolgreich, in der Kombination Marie-Michele Gagnon vor Wendy Holdener und Anne-Sophie Barthet.

Zum bereits dritten Mal ging 2018 als Generalprobe für das diesjährige Weltcup-Finale die Schlussveranstaltung im Europacup über die Bühne.

Otmar Striedinger war dabei in der Abfahrt nicht zu schlagen, Christian Hirschbühl lag im Slalom voran, Dominik Raschner im Riesentorlauf. Bei den Damen gewann Ariane Rädler beide Speed-Bewerbe. Zu den Andorra-Siegerinnen auf Europacup-Ebene zählen aus früheren Jahren u.a. auch Tamara Tippler, Ramona Siebenhofer und Manuel Feller.

Ausschließlich die Top-25 jeder Disziplin sind am Start

Die Top 25 jeder Disziplin-Wertung sind beim Weltcup-Finale startberechtigt, Nachrücker bei verletzungsbedingten Ausfällen gibt es nicht.

Österreich schickt wie üblich ein großes Team an den Start, muss aber verletzungsbedingt die qualifizierten Stephanie Brunner, Anna Veith und Katharina Gallhuber sowie Marco Schwarz und Max Franz vorgeben.

Marcel Hirscher steht als Gesamtsieger und Gewinner von Riesentorlauf- und Slalom-Wertung fest, bei den Herren hat Österreich noch die Chance auf das Super-G-Kristall.

Kriechmayr kämpft gegen Paris um Kristall

Der Südtiroler Dominik Paris liegt 44 Zähler vor Vincent Kriechmayr.

"Auch Dominik kann mal ein Fehler passieren. So lange die theoretische Chance da ist, kämpfen wir um diese Kugel. So unrealistisch ist das nicht", sagt ÖSV-Herren-Rennsportleiter Andreas Puelacher.

Im Damen-Lager wird die Abfahrts-Kugel das erste Mal seit 2007 (Renate Götschl) wieder nach Österreich gehen, Nicole Schmidhofer hat 90 Punkte Vorsprung auf Teamkollegin Ramona Siebenhofer.

Siebenhofer feierte in Soldeu bereits drei Siege

Die 27-jährige Steirerin aus Krakauebene nahe der Salzburger Grenze mag die Strecke in Soldeu, wie bereits drei Siege im Europacup zeigen, Schmidhofer war noch nie dort.


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