Die alpinen Weltcup-Rennen in Lake Louise kommen mit viel Beiwerk daher. Beim ersten Kräftemessen der Männer der Saison wird möglicherweise zum letzten Mal im Traditionsort gestartet, im nächsten Kalender scheint der Veranstalter in Kanada vorerst nicht mehr auf.
Österreichs Team muss den Schock nach dem Saison-Aus von Max Franz verdauen, Vorfreude ist freilich dennoch da.
Temperaturen im deutlichen Minusbereich sind für die kommenden Tage angesagt, aber auch Schneefall - am meisten für Sonntag. Auf dem Programm stehen am Freitag eine Abfahrt sowie am Samstag und Sonntag je ein Super-G (ab 20.30 Uhr im Live-Ticker).
Österreicher motiviert und optimistisch
Das ÖSV-Team lieferte vor einem Jahr in der Abfahrt ein Topergebnis ab: Matthias Mayer siegte vor Vincent Kriechmayr, Franz wurde hinter den Schweizern Beat Feuz und Marco Odermatt Fünfter. Franz fehlt dieses Mal, er zog sich Mitte November beim Abfahrtstraining in Copper Mountain komplizierte Brüche an beiden Unterschenkeln zu.
Für Mayer schauten in der vergangenen Saison in der Abfahrt nach Lake Louise noch ein zweiter und ein dritter Platz heraus, Vincent Kriechmayr gewann in Wengen und Courchevel. Den Disziplinweltcup holte sich der Norweger Aleksander Aamodt Kilde vor Feuz und dem Südtiroler Dominik Paris. Mayer wurde Fünfter, Kriechmayr Sechster. Heuer soll es freilich wieder Richtung Podest sowie aktive Teilnahme am Kugelkampf gehen.
"Wir sind natürlich voller Vorfreude, dass es endlich losgeht. Die Olympischen Spiele haben mich gewurmt, das war für mich eine Extra-Motivation, ich habe noch genug Ziele", sagt Kriechmayr. "Wir hoffen, dass wir vorne mitfahren, wir trauen uns das auch zu. Aber vor der Saison ist immer schwierig zu sagen, wo man genau steht", sagt der Doppelweltmeister.
Die Verletzung von Max Franz sei ein Schock für das Team gewesen. "Das Team ist nicht extrem breit aufgestellt in der Spitze. Aber wir haben in den letzten Jahren gezeigt, dass wird mit dem Druck umgehen können."
Mayer: "Ich brenne darauf, dass es endlich losgeht"
Dass er "einer der Leistungsträger sein werde in der Speed-Gruppe", wisse er, das sei nichts Neues für ihn, erklärt Matthias Mayer. "Es wäre schön, mit einem Stockerlplatz nach Beaver Creek zu reisen. Ich brenne darauf, dass es endlich losgeht", erklärt der dreifache Olympiasieger.
Dritte Kraft im österreichischen Team ist Daniel Hemetsberger, der als Dritter in Kitzbühel in der vergangenen Saison seinen ersten Stockerlplatz errang und in Bormio und Wengen Vierter sowie in Courchevel Fünfter wurde. "Hinter den zwei Großen will ich heuer aufzeigen. Das Ziel sind Top-10-Plätze. Alles was weiter vorne ist, nehme ich natürlich gerne. Ich traue mir schon einiges zu, ich bin generell ganz gut drauf."
Max Franz ist nicht der einzige Ausfall im Austria Ski Team, auch Daniel Danklmaier steht nicht zur Verfügung. Nach dem Kreuzbandriss im April ist ein Rückkehrzeitpunkt noch nicht absehbar. "