Rund um die Lauberhorn-Rennen in Wengen rücken auch die ehemaligen Sieger der längsten Weltcup-Abfahrt der Welt wieder in den Blickpunkt der Ski-Öffentlichkeit. So auch der Sieger von 1994, der nach zahlreichen Erfolgen auf einen langen leidensweg zurückblickt.
Der ehemaligen Schweizer Downhill-Held William Besse sorgte zuletzt mit einer Organ-Transplantation für Aufsehen. Der 54-jährige Gewinner von vier Weltcup-Abfahrten benötigte eine neue Leber. Wie das Online-Portal blick.ch berichtet, fand die Organtransplantation am 13. Dezember statt.
Autoimmune Lebererkrankung
2008 hat der Junioren-Weltmeister von 1986 in Bad Kleinkirchheim von seinem Hausarzt die Hiobsbotschaft erhalten.
"Ich habe mich damals eigentlich sehr gut gefühlt. Weil ich kurz davor den 40. Geburtstag gefeiert habe, war für mich der Zeitpunkt für einen intensiven Medizincheck gekommen. Und dabei wurde eben eine autoimmune Lebererkrankung entdeckt", berichtet Besse.
William Besse wog nur noch knapp 70 Kilogramm
Seine einstigen Teamkollegen waren voll der Sorge um Besse. "Als Rennfahrer war Willy ein furchtloser Draufgänger. Doch dann stand er plötzlich wie das personifizierte Elend vor mir", erzählt Daniel Mahrer dem Ski-Reporter der Schweizer Zeitung Blick.
"Ich habe ihn bei unserem Wiedersehen kaum wiedererkannt, weil dieser einst so kräftige Abfahrer total abgemagert war. Willy brachte noch knapp 70 Kilo auf die Waage und war bereits am helllichten Tag komplett ermüdet. Einfach schrecklich", wird Ex-Kollege Mahrer zitiert.
Der Eingriff wird von den Medizinern als geglückt bezeichnet.
Der Alltag des ehemaligen Abfahrers, der im Weltcup insgesamt 13 Mal - darunter bei der Sprintabfahrt auf der Streif 1997 - vom Podest lachte, verläuft aktuell noch alles andere als normal.
Besse posiert mit zwei Schachteln voll mit Tabeletten
Für ein Foto-Shooting im Vorfeld der Wengen-Rennen posiert William Besse mit zwei Schachteln, die prall gefüllt sind mit Medikamenten.
Der Cousin des Schweizer Allrounders Justin Murisier meint: "Ich muss täglich ordentlich Tabletten schlucken und die nächsten drei Monate sehr behutsam zu Werke gehen. Ich darf derzeit pro Arm höchstens drei Kilo heben. Und ich darf mich im Moment auch nur langsam bewegen."