Marcel Hirscher steht vor einem Comeback im Alpinen Skisport!
Das bestätigt der ÖSV am Mittwoch. Der 35-jährige Salzburger wird künftig jedoch für die Niederlande an den Start gehen.
Ski Austria stimmte dem Nationenwechsel einstimmig zu >>>
Auch wenn sich letztlich niemand im ÖSV gegen einen Nationenwechsel aussprach, so habe der Verband in den vergangenen Tagen doch alles probiert, Hirscher von einem Verbleib im ÖSV zu überzeugen - letzten Endes jedoch erfolglos.
"Marcel hat uns vor einigen Tagen informiert, dass er wieder sporadisch ins Renngeschehen einsteigen möchte", erkärt Christian Scherer, ÖSV-Generalsekretär, am Mittwoch einer Journalisten-Runde. Er selbst und Sportdirektor Mario Stecher hätten versucht, Hirscher wieder im ÖSV einzugliedern.
ÖSV: "Freigabe als Wertschätzung seiner Verdienste"
"Wir haben probiert, ihm bestmögliche Rahmenbedingungen innerhalb unserer Strukturen zu bieten und haben ihm das im Detail nähergebracht. Dieses Projekt, wie es Marcel sieht, ist mit dem niederländischen Skiverband wohl leichter umzusetzen", so Scherer.
Um die großartigen Leistungen, die Marcel Hirscher in der Vergangenheit für den Österreichischen Verband vollbrachte, zu würdigen, wollte man ihm keine Steine in den Weg legen.
"Wir sehen diese Freigabe als Wertschätzung seiner Verdienste für den Skisport in Österreich im Allgemeinen. Wir bedauern es natürlich. Wir hätten ihn gerne in Österreich mit Unterstützung des ÖSV am Start gesehen, aber wir respektieren seine Entscheidung", sagt Scherer.
Hirscher hätte auch mit "Van Deer" für den ÖSV starten dürfen
Spekulationen, dass Hirschers Nationenwechsel mit seiner 2021 gegründeten Ski-Marke "Van Deer Red Bull" zu tun habe, nimmt Scherer den Wind aus den Segeln. Hirschers Marke befindet sich nämlich noch immer nicht im Austria Ski Pool. Dies hätte aber kein Hindernis dargestellt, so der ÖSV-Generalsekretär:
"Es hätte eine Lösung gegeben, dass das Regulativ hergibt. Marcel wollte keine Sonderregelungen. Es hat eine Möglichkeit gegeben, dass er auch mit 'Van Deer Red Bull'-Ski an den Start gehen hätte können für Österreich. Wir haben uns das sehr gut angesehen, es hätte eine Lösung gegeben. Das war kein Grund, warum Marcel seine Vision mit dem niederländischen Skiverband umsetzen möchte."
ÖSV-Nachwuchs soll unter Hirscher-Comeback nicht leiden
Aber was waren die Gründe, warum sich Hirscher künftig lieber für die Niederlande die Ski zuschnallt, als für Österreich? Toni Giger, Geschäftsführer von Van Deer, erklärt:
"Wer den Marcel kennt, der weiß, dass er sich sehr viele Gedanken macht. Ein ganz wichtiger Gedanke von ihm war, dass er keine Ressourcen im ÖSV für junge Athleten bindet oder keine Sonderregelungen haben will, wie Startplatz-Entscheidungen."
"Im Vordergrund steht, dass er die Lust am Rennsport ausleben kann und mit dem Engagement, das er hat, nicht irgendwo irgendwen blockiert und vielleicht einen Startplatz wegnimmt, den ein junger Athlet brauchen würde", begründet Giger.