Mikaela Shiffrin gewinnt den ersten Slalom der Weltcupsaison 2016/17 in Levi.
Die 21-Jährige, bereits nach dem ersten Lauf in Führung, setzt sich mit einer Zeit von 1:52,71 Minuten um 0,67 Sekunden vor der Schweizerin Wendy Holdener durch. Petra Vlhova (SVK/+0,75) belegt Rang drei.
Die ÖSV-Damen landen im geschlagenen Feld. Carmen Thalmann (+2,38) wird Zehnte, Michaela Kirchgasser (+,2,57) belegt Rang 14. Die 19-jährige Katharina Truppe (+2,68) fährt im Finale von Platz 26 an die 15. Stelle.
ÖSV-Durststrecke geht weiter
Vom schon so lange gejagten, ersten Slalom-Podestplatz seit Jänner 2015, als die mittlerweile zurückgetretene Kathrin Zettel in Zagreb Zweite geworden war, waren die ÖSV-Damen weit entfernt. 15 Rennen sind es nun schon ohne Stockerplatz.
Hauptgrund war, dass keine der vier ÖSV-Finalistinnen zwei schnelle Läufe ins Ziel brachte. Thalmann war im ersten Lauf als Achte gut, die junge Katharina Truppe glänzte in der Entscheidung mit fünftbester Laufzeit.
Gesamtschnellste war wie erwartet Shiffrin. Obwohl die Amerikanerin diesen Winter den Gesamt-Weltcup und damit auch Speedrennen im Visier hat, ist die Doppel-Weltmeisterin im Slalom weiterhin unantastbar. Nach Platz zwei in Sölden und dem Sieg in Levi steht sie damit nun vor Lara Gut auch bereits an der Spitze der Gesamtwertung.
Shiffrin trotz großen Vorsprung unzufrieden
Dennoch warnte die Amerikanerin vor zu großem Optimismus, nachdem die Halbzeit-Zweite Frida Hansdotter in der Entscheidung ausgefallen war. "Ohne ihren Fehler in Lauf eins wäre Frida näher dran gewesen. Und im Slalom sind da so viele andere und junge Mädchen, die von hinten angreifen. Ich muss mehr trainieren."
Die angesprochenen Konkurrentinnen waren neben Holdener und der drittplatzierten Slowakin Petra Vlhova in Levi vor allem Maren Skjöld und Melanie Meillard auf den Plätzen fünf und sechs.
Skjöld ist 23 und die erste norwegische Europacup-Gesamtsiegerin. Die erst 18-jährige Meillard schaffte ihr Spitzenergebnis im ersten dritten Weltcup-Slalom trotz Startnummer 40. Vor kurzem in Sölden hatte die Unterwalliserin erstmals überhaupt gepunktet. Die Schweizerinnen sind jetzt schon bereit für die Heim-WM in St. Moritz.
Shiffrin: Rentier heißt Sven
Für Shiffrin war es der 21. Weltcupsieg, der 20. im Slalom. Damit liegt sie nun gleichauf mit Janica Kostelic auf Platz vier hinter Marlies Schild (35) Vreni Schneider (34) und Erika Hess (21). Die Ausnahme-Skirennfahrerin aus Eagle-Vail hat damit die letzten neun Weltcup-Slaloms, an denen sie teilgenommen hat, auch gewonnen. Der Rekord liegt bei zehn.
Neben dem Preisgeld erhielt Shiffrin wie schon 2013 ein weiteres Baby-Rentier zur Patenschaft. Sie taufte es nach jenem im Film "Frozen" auf Sven. "Schön, dass Rudolph nun einen Gefährten hat", sagte sie.
Nur vier der insgesamt zehn Österreicherinnen schafften es nördlich des Polarkreises bei Sonnenschein aber auch Flutlicht sowie minus zehn Grad in die Entscheidung. Als Beste und Achte Carmen Thalmann.
Gemischte Gefühle bei ÖSV-Girls
Dabei hatte sich die Kärntnerin in Lauf eins "miserabel" gefühlt. Neben ihr und Michaela Kirchgasser (12.) kamen auch die beiden jungen Katharinas Truppe und Gallhuber ins Finale.
Während die erst 19-jährige Gallhuber nach einem groben Fehler nur 28. wurde, machte Truppe ihren Fehler aus Lauf eins mit der fünften Laufbestzeit gut. "Ich bin wirklich froh, dass ich den zweiten so runter gebracht habe, ich war doch sehr nervös", gestand die 20-jährige Kärntnerin. "Aber ich hatte auch nichts zu verlieren und habe einfach Gas gegeben." Kirchgasse meinte: "Ich habe ein Ergebnis, wenn auch nicht das erwünschte."
Völlig daneben ging Levi für Bernadette Schild. Die Salzburgerin erwischte in ihrem ersten Weltcup-Rennen als Ehefrau gleich am Start ein Eisenteil und ruinierte sich dabei die Kante eines Skis völlig.
"Ich habe es gleich gespürt, denn ich hatte danach auf eine Seite überhaupt keinen Grip mehr. Da wundert mich der Rückstand überhaupt nicht", erzählte Schild. "Ich muss das abhaken, denn solche Sachen kann ich nicht beeinflussen."