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Goggia feiert bei Olympia-Test ihren Debüt-Sieg

Italienerin gewinnt bei Olympia-Generalprobe in Südkorea erstes Weltcup-Rennen.

Goggia feiert bei Olympia-Test ihren Debüt-Sieg

Nach neun Podest-Plätzen und einer sensationell starken Saison darf Sofia Goggia bei der Olympia-Generalprobe über ihren ersten Sieg im Weltcup jubeln.

Die 24-jährige Italienerin gewinnt die Damen-Abfahrt in Jeongseon in Südkorea mit 0,07 Sekunden Vorsprung auf die Trainings-Dominatorin Lindsey Vonn (USA). Rang drei sichert sich die Abfahrt-Weltcup-Leaderin Ilka Stuhec (SLO/+0,23).

Tamara Tippler (+0,60) rettet die Ehre der ÖSV-Damen und belegt den 5. Endrang, Christine Scheyer (+1,27) wird 13.

Kuriose Szenen

Tippler wird nach ihrer Fahrt allerdings auf eine Geduldsprobe gestellt, denn bei ihr und der Schweizerin Jasmine Flury gibt es Probleme mit der Zeitnehmung. Beide Läuferinnen bekommen zunächst keine Wertung, da die Zeit bei der Zieldurchfahrt weiterläuft.

"Ich hab mir gedacht: Warum zeigt es da nichts an, warum läuft die Zeit noch", schildert die 25-Jährige die Momente nach dem Abschwingen. Ilka Stuhec ist von den Problemen überrascht: "So etwas kann immer passieren. Aber bei einem Weltcup erwartet man so etwas nicht, eher bei einem FIS-Rennen."

Nach einigen Minuten des Wartens wird dann über diverse Backups doch noch eine Zeit ermittelt. Zunächst wird Tippler mit 61 Hundertstel Rückstand geführt, nach dem Rennen wird die Zeit nochmals auf 0,60 Sekunden Rückstand korrigiert.

"Emotionale Ebene war nicht so stabil"

Dementsprechend groß ist die Freude. "Es war zuletzt schwierig, die emotionale Ebene war nicht so stabil. Es war ein Wechselbad der Gefühle - einmal wollte ich plärren, dann wieder lachen. Im Training bin ich hier nie runtergekommen. Heute hab ich mir gedacht: Ich fahre das auf Zug, das kann ja nicht so schwer sein", schildert Tippler, die mit dem 5. Rang ihre Abfahrts-Saiso verlängert. Sie Steirerin qualifiziert sich als 25. gerade noch für das Weltcup-Finale in Aspen (15. März).

Apropos Aspen: Durch Goggias Premieren-Sieg muss Stuhec auf den Gewinn der Abfahrtswertung bis zum Finale in Aspen warten. Die Slowenin liegt vor der abschließenden Abfahrt des WM-Winters 97 Punkte vor der Italienerin.

Goggia strahlt nach ihrem ersten Sieg im Weltcup: "Ich habe versucht, dort zu pushen, wo es geht und stabil zu fahren. Ich habe es noch nicht realisiert, aber ich habe lange davon geträumt", meinte sie über ihren Sieg.

Endergebnis der Abfahrt in Jeongseon>>>

Vonn nach Fehlern knapp am Sieg vorbei

Die Favoritinnen auf der welligen, mit vielen Geländeübergängen und lang gezogenen Kurven versehenen Strecke hatten niedrige Nummern gewählt.

Es gewann auch die 5 vor der 1 und der 3. Vonn hatte das Rennen eröffnet, nach zweimaliger Trainingsbestzeit aber keine ganz optimale Fahrt erwischt. Damit muss die 32-Jährige noch zumindest bis zum Super-G am Sonntag (3.00 Uhr MEZ, im LIVE-Ticker) auf ihren 78. Weltcupsieg warten.

"Oben habe ich diese Welle nicht gut erwischt. Dann habe ich die Geschwindigkeit nicht so gut mitgenommen", analysierte Vonn ihren Lauf. "In der Mitte bin ich gut gefahren, aber unten habe ich ein paar Zehntel verloren."

Stuhec, im Gesamt-Weltcup nun noch 238 Punkte hinter Mikaela Shiffrin (USA), resümierte ähnlich: "Das war nicht ganz perfekt, aber generell war es schon gut. Ich bin zufrieden." Dahinter bzw. unmittelbar vor Tippler reihte sich die US-Amerikanerin Laurenne Ross ein (0,58).

ÖSV-Damen nicht im Spitzenfeld

Bei den anderen Österreicherinnen setzte sich der Eindruck vom Training fort, als die ÖSV-Truppe nicht sehr gut mit der Charakteristik der für alle Damen neuen Strecke zurechtgekommen ist.

Scheyer kam mit der guten Startnummer 4 als Zweitbeste ihres Teams auf Platz 13 (1,27). Venier wurde 16. (1,54), Super-G-Weltmeisterin Schmidhofer 18. (1,60), Siebenhofer 21. (1,79), Ricarda Haaser 23. (2,48) und Punkte holte auch noch Christina Ager als 29. (2,87.).

"Ich weiß, was im Sommer zu üben ist"

"Ich weiß, was im Sommer zu üben ist, das sind die sehr lange Kurven", meinte Schmidhofer als Reaktion auf ihre Leistung. "Ich habe mich reingeklemmt, aber es ging trotzdem nichts weiter. Ich bin viel in der Gegend herumgefahren. Ich muss mich in den weiten Kurven verbessern."

Vize-Weltmeisterin Venier war von ihrer Vorstellung ebenfalls nicht sonderlich angetan: "Die Geduld hat ein wenig gefehlt. Ich hoffe, dass im Super-G die Kurssetzung anders ausschaut."

Während Rosina Schneeberger als 32. (3,61) um 38/100 einen Weltcuppunkt verpasst hat, schieden Sabrina Maier und Elisabeth Görgl aus. Der steirische Routinier hatte nach ansprechender Fahrt im oberen Teil zwischenzeitlich während der Fahrt schon aufgemacht und gab letztlich im Finish auf. Erste Eindrücke ließen darauf schließen, dass die 36-Jährige Materialprobleme hatte.

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