Ungewöhnliche Entscheidung für den WM-Slalom der Herren am Sonntag: Im 2. Durchgang kommt nicht die gewohnte 30er-Regel zur Anwendung!
Für die Startreihenfolge werden die Top 15 des 1. Durchgangs herangezogen und gestürzt: Der 15. des 1. Laufs eröffnet das Finale. Nach dem Schnellsten des 1. Durchgangs fahren danach die Läufer 16 bis 60.
Grund sind die vorhergesagten hohen Temperaturen. Durch die angepasste Startreihenfolge sollen die Top-Läufer in der Entscheidung bessere Verhältnisse vorfinden.
"Ich wusste gar nicht, dass man das Reglement so einfach ändern kann", meint Michael Matt, als er während eines ORF-Interviews diese Information von der Mannschaftsführer-Sitzung erhält. "Aber sie werden sich etwas dabei denken. Es wird wohl richtig warm..."
Aufgrund der Dichte im Slalom kann diese Änderung aber sicherlich zu Diskussionen führen: Nicht unwahrscheinlich, dass einige Topfahrer nach dem 1. Durchgang jenseits der Top 15 klassiert sein werden.
Der Slalom am Sonntag beginnt um 10 Uhr - LIVE-Ticker>>>
Wettkampf-Ordnung macht es möglich
Laut Punkt 620 der Internationalen Skiwettkampfordnung können für Olympische Winterspiele, Ski-Weltmeisterschaften, FIS-Weltcups und Kontinentalcups "besondere Vorschriften erlassen werden".
"Die Jury kann das machen, wenn es ein Problem mit der Piste gibt", erklärte ÖSV-Rennsportleiter Andreas Puelacher der APA.
Hintergrund ist, dass die Temperatur am Sonntag noch höher hinaufgehen soll als beim Damen-Slalom am Samstag. Befürchtet wird ein schnelles Nachgeben der Piste, der Hang liegt bis zum Nachmittag fast zur Gänze in der Sonne. Zudem wird die Piste von den Männern stärker beansprucht.
Mit dem Schritt will die Jury den Schnellsten des ersten Abschnitts einen besseren Untergrund ermöglichen und faire Verhältnisse sicherstellen, wenn es um die Medaillenvergabe geht.