Die Alpine Ski-WM 2023 in Courchevel/Meribel steht vor der Tür. Vom 6. bis 19. Februar fahren Frauen und Männer in Frankreich um Gold, Silber und Bronze.
Eröffnet werden die Bewerbe von den Ski-Frauen, die die WM am Montag (11:00/14:30 Uhr im LIVE-Ticker >>>) mit der Kombination einläuten. Tags darauf steht die Kombination der Männer (11:00/14:30 Uhr im LIVE-Ticker >>>) am Programm.
Doch nicht bei jedem stimmt die Formkurve vor der WM, vor allem der ÖSV muss ungewohnt kleine Brötchen backen. Dabei verließen Vincent Kriechmayr und Katharina Liensberger die WM 2021 in Cortina d'Ampezzo noch als Doppel-Weltmeister.
Während beim Oberösterreicher eine Wiederholung des Kunststücks durchaus machbar erscheint, käme ein Medaillen-Gewinn von Liensberger einer positiven Überraschung gleich.
Medaillenspiegel der WM 2021>>>
Ein Überblick über die Form der Cortina-Titelverteidiger vor der alpinen Ski-WM 2023 in Courchevel/Meribel:
MÄNNER:
Vincent Kriechmayr - Abfahrt, Super-G:
Der 31-jährige Oberösterreicher hat in diesem Winter mit Gröden, Bormio und Kitzbühel drei Abfahrtsklassiker gewonnen und gilt auch in Courchevel als Mitanwärter auf die Goldmedaille. Die WM-Strecke in Courchevel gefällt ihm, beim Weltcupfinale im März 2022 gewann er beide Speedbewerbe. Im Super-G kam er in allen sechs Rennen in die Top Ten und als Zweiter in Bormio einmal auf das Podest. Zum Einstimmen nimmt Kriechmayr die Kombination in Angriff, dabei kann er auch für den Spezial-Super-G noch wertvolle Erkenntnisse von den Pistenverhältnissen sammeln.
Marco Schwarz - Kombination:
Gleich im ersten von wohl fünf WM-Rennen verteidigt Schwarz seinen Titel von 2021. Der 27-Jährige ist in blendender Verfassung und einer der Topfavoriten. Medaillen erringen will der Kärntner freilich auch in seinen Spezialdisziplinen Riesentorlauf und Slalom in der zweiten WM-Woche. In der ersten stürzt er sich aber auch noch in den Super-G und die Abfahrtstrainings: mit dem Ziel, sich dabei so gut zu präsentieren, dass ihm eine Überraschung im WM-Bewerb zuzutrauen ist.
Mathieu Faivre - Parallel, Riesentorlauf:
Der 31-jährige Franzose hat noch keinen Top-15-Platz in diesem Winter im Weltcup stehen, eine Medaille wäre daher eine große Überraschung - wie sie es auch vor zwei Jahren war, als er im WM-Vorfeld eine ähnlich mäßige Performance hingelegt hatte. Von Gold im Parallelbewerb beflügelt sprang Faivre im Riesentorlauf für den im zweiten Durchgang ausgeschiedenen Halbzeitleader und Landsmann Alexis Pinturault in die Bresche.
Sebastian Foss-Solevaag - Slalom:
Im starken norwegischen Team ist Foss-Solevaag in dieser Saison im Slalom nur die sechste Kraft, als Titelverteidiger hat er seinen Startplatz freilich sicher. Nach vielen Ausfällen fuhr der 31-Jährige in Kitzbühel und Schladming jeweils einen 13. Platz ein. Er heimste in Cortina übrigens auch eine zweite Goldene ein, als Sieger des Teambewerbes mit Kristina Riis-Johannessen, Thea Louise Stjernesund und Fabian Wilkens Solheim.
FRAUEN:
Corinne Suter - Abfahrt:
Mit drei Podestplätzen im Dezember legte Suter stark los. Ihr aktueller Fitnesszustand ist nach einem schrecklich aussehenden Sturz in der ersten Abfahrt in Cortina d'Ampezzo im Jänner aber ungewiss, zum zweiten Rennen trat die 28-jährige Olympiasiegerin nicht mehr an. Die Knochen sind heil geblieben, Blessuren im Gesicht und speziell im Augenbereich schränkten aber das Sehvermögen ein.
Lara Gut-Behrami - Super-G, Riesentorlauf:
Die Schweizerin fährt in Abfahrt, Super-G und Riesentorlauf eine starke Saison, in allen drei Disziplinen zählt die 31-Jährige daher bei der WM zu den Medaillenanwärterinnen.
Mikaela Shiffrin - Kombination:
Die US-Amerikanerin ist erneut Topfavoritin in der Kombination, die sich in Meribel aus Slalom und Super-G zusammensetzt. Slaloms hat die 27-Jährige in diesem Winter wie Riesentorläufe fünf gewonnen, Super-G einen. Mit sechs Medaillen in Gold, zwei in Silber und drei in Bronze ist Shiffrin die vierterfolgreichste Skirennläuferin der Geschichte bei Weltmeisterschaften. Vor ihr liegen die Deutsche Christl Cranz (12/3/0), die Französin Marielle Goitschel (7/4/0) und die Schwedin Anja Pärson (7/2/4). Shiffrin benötigt also zumindest eine Gold- und zwei Silbermedaillen, um sich auf die zweite Position nach vor zu hieven.
Katharina Liensberger - Parallel, Slalom:
Verunsicherung statt Selbstvertrauen, Zurückhaltung statt schneller Schwung - die Vorarlbergerin ist seit Monaten auf der Suche nach dem Weg aus der Krise. Das WM-Programm der 25-Jährigen sieht als Auftakt den Parallelbewerb vor, der oftmals eine Überraschungskiste ist und der vielleicht die Kehrtwende mit sich bringt. Liensberger kann bei nur drei Top-10-Ergebnissen in der Saison 2022/23 in 17 Rennen jedenfalls nur überraschen.
Marta Bassino - Parallel:
Für den Parallelbewerb - Bassino teilte sich den Titel bei der Premiere 2021 mit Liensberger - sind Prognosen schwierig abzugeben, da er im Weltcup nicht zur Austragung kam. Aber im Riesentorlauf und Super-G hat die 26-jährige Italienerin einen Stammplatz im engeren Kreis der Favoritinnen.