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Abfahrtsgold für Odermatt? "Jedes Rennen beginnt bei null"

Der Super-G-Weltmeister möchte sich auf die Abfahrt "fokussieren". ÖSV-Cheftrainer Marko Pfeifer schiebt den Schweizern die Favoritenrolle zu.

Abfahrtsgold für Odermatt? Foto: © GEPA

Das letzte Highlight der ersten WM-Woche in Saalbach-Hinterglemm steht am Sonntag (ab 11:30 Uhr im LIVE-Ticker>>>) mit der Männer-Abfahrt auf dem Programm.

Der ÖSV schickt Vincent Kriechmayr, Daniel Hemetsberger, Stefan Babinsky und Stefan Eichberger ins Rennen. Im Weltcup dominierten bis Saalbach die Schweizer, für Titelverteidiger und Super-G-Weltmeister Marco Odermatt spielt das jedoch "keine große Rolle". Kriechmayr war 2021 Österreichs bisher letzter Champion in der Abfahrt.

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"Gold und Silber so früh bringt Ruhe rein. Aber es fährt jeder für sich und am Sonntag sind die Karten neu gemischt", sagte Männer-Chef Marko Pfeifer.

(Text wird unterhalb fortgesetzt)

Schweizer für ÖSV-Cheftrainer in Favoritenrolle

"Man sieht, dass alle in Form sind und schnell Skifahren können. Das stimmt uns positiv, wiewohl wir wissen, dass die Schweizer die Favoriten sind. Die haben in den Trainings sicher nicht alles aufgedeckt. Ich sehe uns aber auch sehr, sehr stark und denke, dass wir mit dem Publikum im Rücken überraschen können", fuhr Pfeifer fort.

Im Weltcup gewannen Odermatt und seine Kollegen Justin Murisier und Alexis Monney bis auf Kitzbühel jede Abfahrt. Top-drei-Plätze holten auch Franjo von Allmen und Stefan Rogentin - dieses Quintett geht für Swiss-Ski an den Start.

Odermatt sprach von einer technisch anspruchsvollen Abfahrt. "Man muss die entscheidenden Kurven immer gut treffen", erklärte der nun dreimalige Weltmeister. Die Erfolgsgeschichte der Schweizer in dieser Saison spiele keine Rolle.

"Als Athlet beginnt jedes Rennen bei null. Ob man fünfmal hintereinander gewonnen hat oder fünfmal hintereinander ausgeschieden ist, die Chance ist genau gleich groß."

Von Allmen meinte: "Ich sehe das gar nicht als Österreich-Schweiz-Duell, sondern ich möchte mich auf mich fokussieren und mein bestes Skifahren zeigen."

Hemetsberger will Kopfnüsse verteilen

Kriechmayr war in dieser Saison in der Abfahrt nie besser klassiert als auf Platz fünf (Beaver Creek). Kitzbühel musste er wegen seiner in Wengen erlittenen Knieverletzung auslassen. In Saalbach hat der Oberösterreicher 2021 eine Weltcup-Abfahrt gewonnen, allerdings auf einer etwas anderen Streckenführung.

"Man muss Vollgas fahren, darf das nötige Gefühl nicht vermissen lassen. Wer zu aggressiv fährt, verliert gleich Tempo", sagte er über die "Schneekristall"-Piste, die er am Sonntag schneller als in den Trainings erwartet.

"Und es sind immer die Linksschwünge entscheidend." Seinem rechten Knie ging es am Samstag nach dem Super-G "so gut wie nie zuvor", meinte Kriechmayr.

Hemetsberger zehrt von seinem vierten Platz in Kitzbühel. "Das war natürlich ein guter Aufschwung", sagte er. "Das Feeling muss man halt suchen. Ich habe es eigentlich die ganze Saison probiert, aber dort war halt der Moment, wo es 'klack' gemacht hat, und jetzt passt es wieder halbwegs."

Jenen, die von einer leichten Abfahrt reden, "gehört gleich einmal eine auf die Nuss gehaut, weil das ist absolut nicht der Fall", betonte der Nußdorfer. "Es ist definitiv nicht leicht, und ich glaube, dass es auf der Abfahrt von ganz oben bis ganz unten eine perfekte Fahrt braucht, damit du ganz vorne sein kannst."

Überraschungen möglich

"Die Schlüsselstelle ist vom Start bis zum Ziel", meinte Babinsky, der das Abschlusstraining ausließ. "Es wird auf jeden Fall spannend, es ist alles drin in der Abfahrt. Ich bin ready." Der 24-jährige WM-Debütant Eichberger, dessen Saison-Höhepunkt Platz sechs in Gröden war, traut sich eine Überraschung zu.

"Bei so einem Tagesrennen ist alles möglich. Ich habe eine gute Form aktuell, mein Skifahren passt", sagte der Murtaler. "Vor allem da in Saalbach, so gut und fair, wie die Piste ist. Da ist für jeden alles drinnen. Die Startnummer wird auch besser sein, weil ein paar wegfallen, dann bin ich wieder in den 30."

Mit zwei Trainingsbestzeiten hat sich auch Ryan Cochran-Siegle in den Zirkel der Medaillenanwärter gefahren. "Ich mag den Kurs wirklich", sagte der US-Amerikaner, der sich selbst jedoch als Außenseiter sieht. "Ich muss wirklich spektakuläres Skifahren auspacken, um mithalten zu können", betonte der 32-Jährige.

Die US-Mannschaft konnte in der Vergangenheit teilweise auf dem WM-Hang trainieren, "weil wir eine gute Beziehung zum österreichischen Verband haben". Dennoch lerne er noch mit jedem Lauf etwas dazu.

Geheimnisse für die Strecke gibt es laut Kriechmayr keine. "Mittlerweile werden wir quasi videoüberwacht auf der Strecke von den anderen Nationen", sagte der Routinier. Er glaubt nicht an einen Heimvorteil des ÖSV-Teams. "Wir sind im sehr erweiterten Kreis. Die Schweizer sind die großen Favoriten, aber auch die Italiener und die Amis präsentieren sich sehr stark."


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