Nur wenige Kilometer Luftlinie vom WM-Ort Saalbach-Hinterglemm entfernt ist Manuel Feller aufgewachsen.
Mehr Heim-WM als für den Fieberbrunner geht nicht. Eine Medaille in seinem Heimat-Skigebiet würde für Feller über allem stehen, betonte er bereits mehrmals.
"Für mich ist das die wichtigste Woche in meiner Karriere. Wenn ich hier leer ausgehe, ist das die größte Niederlage, die ich jemals erlebt habe", untermauert der ÖSV-Star die Wichtigkeit der Heim-WM bei seinem ersten Auftritt in Saalbach am Montag.
Die erste Chance auf eine Medaille hat Feller am Mittwoch in der neuen Team-Kombination, in der er gemeinsam mit Vincent Kriechmayr antritt.
So funktioniert die neue Team-Kombination >>>
"Slalom ist für mich das wichtigste Rennen, aber..."
"Slalom ist für mich schon das wichtigste Rennen, aber die Team-Kombi ist wahrscheinlich der Bewerb, in den ich mit dem größten Grinser reingehe", sagt ein bestens gelaunter Feller.
Der Slalom-Weltcup-Sieger der Vorsaison betont zugleich, mit "vollem Ernst" die Premiere des neuen Formats in Angriff zu nehmen.
"Für mich wäre es eine große Enttäuschung, wenn ich da nicht das zeige, was ich kann, weil ich nicht nur für mich selber fahre. Für mich ist es extrem wichtig, dass ich den Job gut erledige. Wenn es nicht funktioniert, ist es bitter, weil ich Vinc mitreiße. Wenn ich ihn rausreißen kann, ist es umso schöner, wenn ich ihm eine Medaille bescheren kann."
"Dreamteam" Feller/Kriechmayr
Sowohl Feller als auch Kriechmayr haben darauf gehofft, dass sie bei der WM als "Paar" zusammengespannt werden. Beinahe wäre das Vorhaben durch Kriechmayrs Verletzung gescheitert.
"Ich habe Vinc in Wengen nach seinem Sturz noch getroffen, da hat es nicht so gut ausgeschaut. Da habe ich zu ihm gesagt: Vinc, wir sehen uns spätestens beim Teambewerb in Saalbach. Und wenn du mit einem Hax'n runter fährst – ich möchte mit dir am Start stehen. Es ist cool, dass er so fit ist, ich freue mich riesig drauf."
Der Technik-Spezialist bezeichnet das Duo Feller/Kriechmayr sogar als "Dreamteam".
"Wir kennen uns schon lange, haben viel Blödsinn miteinander gemacht und uns gegenseitig aufgezogen. Wir waren damals zusammen in der Europacup-Mannschaft. Wir sind immer gut miteinander ausgekommen und haben immer einen Schmäh parat, wenn wir uns sehen", erklärt Feller.
"Felli hat den schnellsten Schwung. Wenn das Glück auf seiner Seite gewesen wäre, hätte er heuer drei Mal gewinnen können."
Der Tiroler und der Oberösterreicher, die am Mittwoch als Team um eine Medaille kämpfen, seien vom Typ her unterschiedlich, "aber auf der Skipiste sind wir sehr ähnlich."
"Vinc fällt vielleicht ein bisschen weniger auf", weiß der extrovertierte Feller, "aber er hat's faustdick hinter den Ohren. Man kann mit ihm auch mal wo hingehen, ein paar Bier trinken und eine Gaudi haben. Es wird einem einfach nie fad. Dass wir die Energie jetzt gemeinsam auf die Piste bringen können, ist eine coole Geschichte."
"Felli hat den schnellsten Schwung. Wenn das Glück auf seiner Seite gewesen wäre, hätte er heuer drei Mal gewinnen können", sagt Kriechmayr und lächelt: "Er kann mich dann im Slalom rausreißen..."
Feller über Kriechmayr: "Dann kann ich nur mehr gewinnen"
Bei der Taktik für das Rennen scheint sich das Duo noch nicht ganz einig zu sein.
"Wenn die Wetterverhältnisse warm sind, muss ich als Abfahrer schon fast überlegen, ob ich nicht einen Bremsschwung einlege, damit der Felli eine bessere Piste hat", schmunzelt Kriechmayr.
Feller wiederum grinst: "Für mich wäre ideal, wenn er so Vierter oder Fünfter mit zwei, drei Zehntel Rückstand wäre. Dann kann ich nur mehr gewinnen und nichts mehr verlieren."
Es wäre ein guter Start in die wichtigste Woche seiner Karriere...