Abgeschwungen – auf die Anzeigentafel geschaut – Vierter! Da muss der Frust raus! Dominik Paris lässt im Zielraum von Saalbach-Hinterglemm einen Frustschrei los – und entlädt seinen Ärger mit einem Schlager auf die Bande.
14 Hundertstel fehlen dem Routinier auf Bronze. Schon im Super-G hat er Edelmetall um nur 16 Hundertstel verpasst.
Medaillenspiegel der Ski-WM>>>
"Ich hab die Schnauze voll"
"Ich hab die Schnauze voll“, meint der Südtiroler danach in einer ersten Reaktion. Es ist bereits sein drittes "Blech" bei Weltmeisterschaft. Und auch bei Olympia kam er 2018 schon in den "Genuss", der Erste neben dem Podest zu sein.
"Hintennach kann man natürlich plärren, aber es hilft eh nix", so der 35-Jährige.
"Eine Piste wie diese verzeiht es dir nicht"
Wo er die entscheidenden Hundertstel liegen gelassen hat, weiß er schnell. Bei einer Kurve im oberen Teil konnte er die Linie nicht halten – da ging das Tempo verloren.
"Ich bin schon oft genug bei solchen Rennen mitgefahren, um zu wissen, dass hier kein Platz für Fehler ist“, analysiert er danach. "Eine Piste wie diese verzeiht es dir nicht, wenn du einen Fehler machst."
"Wenn mir so etwas in Bormio passiert, gibt’s danach noch genug Möglichkeiten, wieder Schwung zu holen. Aber hier wirkt sich das halt richtig lange aus“, sagt Paris.
Paris sieht dann doch auch Positives
Nach dem ersten Frust sieht der Italiener doch auch Positives. So konnte er nach verpatztem Saisonbeginn in beiden WM-Speedrennen um die Medaillen mitfahren.
"Ich bin wieder dabei, wo die Musik spielt, das stimmt mich positiv", meint der Weltmeister von 2019. Alle Abfahrtsweltmeister>>>
"Ich spüre noch, dass mir der letzte Tick Unbekümmertheit fehlt, der derzeit vor allem die jungen Schweizer auszeichnet. Aber ich bin wieder vorn dran, das ist schon mal gut!“
Und vorbei ist die WM für ihn noch nicht. Bei der neuen Team-Kombination bietet sich noch eine Chance auf eine Medaille. Im Duett mit Alex Vinatzer ist Paris in dieser Form zu den Medaillenanwärtern zu zählen.
