Nicht mal mehr einen Monat, dann startet die Ski-Heim-WM in Saalbach-Hinterglemm.
Ab 4. Februar wird auf dem Zwölferkogel um Gold, Silber und Bronze gekämpft. Ski-WM - Zeitplan und Programm >>>
Für Österreichs Ski-Team könnten die Vorzeichen besser sein: In bisher 26 Weltcup-Rennen in dieser Saison verbuchte der ÖSV geschlechterübergreifend zehn Podestplätze, darunter nur zwei Siege.
"Wir sind gerade der Underdog. Wir gehen mit wenig Erwartungshaltung Richtung WM. Wir sind von der Papierform her definitiv nicht so stark als Mannschaft wie zum Beispiel die Schweizer oder Norwegen", sagt Hans Knauß bei einem Medientermin seines Partners "Zgonc", der als Hauptsponsor der WM 2025 fungiert.
"Der eine oder andere könnte als Außenseiter zuschlagen"
Die Aushängeschilder Cornelia Hütter, Vincent Kriechmayr und Manuel Feller bilden den überschaubaren Kreis von erklärten Medaillenkandidaten im rot-weiß-roten Team.
"Conny Hütter zeigt, mit welcher Einstellung man Skifahren muss, nämlich mit vollstem Einsatz", sagt Knauß. Das gelte auch für Feller: "Er kann jederzeit gewinnen. Wenn er vor der WM vielleicht noch ein Rennen gewinnt, wäre das für uns als Österreich extrem wichtig und ein Befreiungsschlag, damit man mit weniger Druck Richtung WM geht."
Im Speed-Bereich laste bei den Männern der ganze Druck auf Kriechmayr. Sein Vorteil laut Knauß: "Er kennt die Abfahrt in Saalbach gut. Nicht jeder kennt die, weil es keine klassische Weltcup-Strecke ist."
Dass die allgemeine rot-weiß-rote Erwartungshaltung vor der WM eher gering ist, muss laut Knauß kein Nachteil sein. "Das kann beim einen oder anderen vielleicht sogar helfen, dass man als Außenseiter zuschlägt", meint der Ex-Ski-Star und nunmehrige TV-Experte.
Ein ÖSV-Geheimtipp für Edelmetall in Saalbach ist für Knauß Stefan Brennsteiner. "Ihm passiert immer irgendwo ein Fehler und er ist trotzdem meistens vorne mit dabei. Vielleicht passiert in Saalbach ein Ski-Wunder und er gewinnt den Riesentorlauf - den Speed dazu hätte er."
"Einige haben Angst vorm Verlieren"
Generell erwartet sich der zweifache WM-Medaillengewinner mehr Siegeswillen vom ÖSV-Team.
"Mir ist bei ein paar aufgefallen – sowohl Damen als auch Herren -, dass sie Angst vorm Verlieren haben. Die denken so viel übers Verlieren nach. Vor allem bei AthletInnen aus der zweiten Reihe habe ich das Gefühl, sie zeigen uns noch nicht alles, was sie können", meint Knauß. Sicherheitsläufe, um sich für die WM zu qualifizieren, seien zu wenig.
"Es ist Anfang Jänner, wir sind jetzt in der Situation, dass wir voll angreifen müssen. Es gibt nur noch eins: Die Handbremse lösen und volle Press' nach vorne."
Dann ist auch für das ÖSV-Team bis und vor allem bei der WM noch einiges möglich. "Großereignisse haben oft eigene Gesetze und ich hoffe, dass die Österreicher das nutzen können", sagt Knauß.