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Kriechmayr nach Blech: "Als wäre ich zu Fuß runtergegangen"

Vincent Kriechmayr fehlen im WM-Super-G nur fünf Hunderstel auf eine Medaille. Mit seiner Zeit ist er trotzdem überhaupt nicht zufrieden.

Kriechmayr nach Blech: Foto: © GEPA

Knieverletzung hin oder her - Vincent Kriechmayr geht mit sich immer hart ins Gericht.

Rang vier im WM-Super-G am Freitag in Saalbach und das Verpassen von Bronze um nur fünf Hundertstel schmerzten den Oberösterreicher weniger als die Fahrt.

"Die Zeit ist nicht gut, 1,2 Sekunden Rückstand ist, wie wenn ich zu Fuß runtergegangen wäre."

Der Schweizer Sieger Marco Odermatt war in einer eigenen Liga unterwegs, hatte der zweitplatzierte Raphael Haaser doch exakt eine Sekunde Rückstand.

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Hundertstel-Pech? "Ich habe schon so viel Glück gehabt"

Der Lauf sei eigentlich sehr zu attackieren gewesen, der Rückstand daher sehr groß. "Ich habe auch Raffis Fahrt gesehen, er hat bei weitem nicht das gezeigt, was er drauf hat. Zum Glück ist er Zweiter", sagte Kriechmayr.

Insgesamt ortete er bei vielen Rennläufern Fehler, so bei Ryan Cochran-Siegle und Dominik Paris (ex aequo Siebente). "Jeder ist am Limit, es geht nur um eins, zwei, drei. Ein Fehler weniger wäre es gewesen, aber ich habe schon so viel Glück gehabt, was das betrifft. Auch was die Hundertstel betrifft, es wird sich schon wieder drehen."

Er selbst habe keinen Fluss, nicht das richtige Timing gefunden. Er sei von oben weg zu gerade unterwegs gewesen, habe dann ein Tor versäumt und es herunten zu rund angelegt. "In Summe war es keine gute Fahrt. Ich freue mich, dass der Raffi da gestochen hat von unserem Team."

Außerdem gab es ein "großes Kompliment an Odi. Der beste Athlet der Gegenwart hat sich durchgesetzt. Er muss unglaublich gefahren sein."

Kriechmayr betäubt sein Knie

Ihn selbst habe es am unbedingten Willen à la Odermatt nicht gefehlt, beantwortete Kriechmayr eine Frage. "Kein Thema. Ich bin oben sogar bissl über das Limit gegangen."

Körperlich geht es ihm "sehr gut", das Knie habe er gut in Griff bekommen. "Ich bin so ehrlich, ich habe es betäubt. Das ist keine Tragik, das kommt immer wieder mal vor, wir haben viele Athleten mit Knieverletzungen. Ich betäube ja nicht die Muskulatur, sondern rundherum, dass ich nicht den stechenden Schmerz habe." Das Knie habe ihn auf keinen Fall behindert.

2021-Doppelweltmeister Kriechmayr hatte vor knapp drei Wochen bei einem Sturz in Wengen eine Innenbandzerrung im rechten Knie erlitten, musste eine Pause einlegen und viel Therapie machen. In Kitzbühel entschied er sich sechs Tage nach der Verletzung beim Einfahren für den Super-G gegen ein Antreten im Rennen. In Saalbach-Hinterglemm absolvierte er am Mittwoch das erste Abfahrtstraining und überzeugte als Zweiter.

Auch wenn er beim Abschwingen schon ohne auf die Zeit zu sehen, gewusst habe, dass es nicht gut genug gewesen sei, genoss er die "unglaubliche Atmosphäre vor dem beeindruckenden Publikum". Er bedankte sich bei den Anhängern. "Skifahren ist ein sehr schöner Sport, aber ohne Fans nur die Hälfte wert."

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