Kitzbühel und Schladming markieren für gewöhnlich den Höhepunkt des Ski-Winters hierzulande.
2025 ist jedoch kein gewöhnliches Jahr, mit der Heim-WM in Saalbach-Hinterglemm steht ein besonderes Ski-Fest noch unmittelbar bevor.
Die Rennen in Kitzbühel und Schladming dienten somit als Stimmungstest für das große Saison-Highlight in Salzburg.
Zumindest was die Stimmung angeht, lässt sich sagen: Die WM kann kommen!
Im ÖSV-Team herrscht nach einem durchwachsenen Winter spätestens nach den Podestplätzen von Raphael Haaser (Super-G Kitzbühel) sowie Manuel Feller und Fabio Gstrein (Slalom Schladming) Optimismus und Vorfreude.
Auf die österreichischen Ski-Fans ist sowieso Verlass, sie liefern im Gegensatz zu so manchen Athleten verlässlich ab.
"Skiverrückt" bei jedem Wetter
Tausende Zuschauer ließen sich sowohl in Kitzbühel als auch Schladming weder von den bis dahin mäßigen Saisonergebnissen der Österreicher, noch vom mitunter grenzwertigen Wetter mit teilweise heftigem Regen abhalten, harrten an der Strecke aus und das auch noch bestens gelaunt. Die Stimmung im Hexenkessel der Planai beim Nachtslalom beeindruckt jedes Mal aufs Neue.
Beim ÖSV würde man das wohl als "skiverrückt" bezeichnen. Dass trotz der zeitgleichen Champions-League-Auftritte von Sturm und Salzburg so viele Fans zum Nightrace kamen, sah man beim Skiverband als Bestätigung dafür, dass der Skisport noch "en vogue" ist.
Man muss aber auch festhalten: Weltcup-Veranstaltungen ausrichten, das kann der ÖSV. In dieser Hinsicht ist man im internationalen Vergleich definitiv Gold-Kandidat. Das wird man auch bei der WM in Saalbach unter Beweis stellen wollen.
Was die Menge an Zuschauern betrifft, waren sowohl der Slalom in Kitzbühel (18.000) als auch die beiden Rennen in Schladming (RTL 15.000, Slalom 22.500) ein guter Gradmesser für die kommenden beiden Wochen.
Das Zielstadion in Saalbach fasst 15.000 Personen. Wer eine Liftkarte hat, kann auch von der Strecke am Zwölferkogel aus die Rennen verfolgen.
Noch fast 50.000 Tickets sind für die WM zu haben
Stand Donnerstag sind für die WM-Bewerbe knapp 100.000 von insgesamt 150.000 Tickets verkauft.
Dass der Andrang bisher nicht größer war, korreliert wohl mit den sportlichen Leistungen der österreichischen Ski-Helden. Den einen oder anderen Fan werden auch die Preise abgeschreckt haben. Die Tickets auf einer der drei Tribünen beginnen bei 55 Euro, für die Abfahrt oder den Slalom der Männer muss man gar 95 Euro hinblättern.
Restlos ausverkauft ist noch keines der insgesamt zehn Rennen. Beim ÖSV hofft man auf einen Schub, sobald die fixen WM-Teams der einzelnen Nationen feststehen.
Die größte Nachfrage herrschte zu Beginn des Ticket-Verkaufs übrigens für den Riesentorlauf der Männer, was wohl eher an einem Holländer als an den Österreichern lag. Sei’s drum.
Bei der WM 1991 in Saalbach sahen bis zu 36.000 Menschen die Rennen im Glemmtal. Damals wurden die rot-weißen-Fans mit elf Medaillen, davon ganze fünf aus Gold, belohnt. Mit einer ähnlichen Ausbeute ist 2025 nicht zu rechnen.
Hört man sich in Kitzbühel oder Schladming um, halten sich die Medaillen-Erwartungen von Herr und Frau Österreicher eher in Grenzen. Das scheint der Partystimmung aber keinen Abbruch zu tun...