Die Schweizer Männer drücken der WM weiter ihren Stempel auf.
Franjo von Allmen und Loic Meillard holten am Mittwoch bei der Premiere der Team-Kombination in Saalbach-Hinterglemm Gold, Alexis Monney und Tanguy Nef Silber, Stefan Rogentin und Marc Rochat Bronze (zum Rennbericht >>>).
Es ist der erste Schweizer Dreifachsieg bei einer Ski-WM seit 38 Jahren und der dritte überhaupt. "Ich weiß nicht, was mit diesem Team los ist, alle sind verrückt", sagte Meillard nach seiner ersten WM-Goldmedaille.
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"Der Tag könnte nicht perfekter sein. Drei Teams auf dem Podest, alle haben geliefert", meinte Meillard. Schweiz 1 gewann vor Schweiz 2 und Schweiz 4. "Zu viele solche Rennen darf es nicht mehr geben, das machen meine Nerven nicht mit", sagte der neue Doppel-Weltmeister von Allmen und lachte.
Nef und Rochat waren im Weltcup beide noch nie auf dem Podest. "Gestern habe ich zu Rogi gesagt: 'Morgen ist unser Tag'", erzählte Rochat. Rogentin hatte den 32-Jährigen im Ziel mit einem "Go, Rocket"-Plakat angefeuert.
"Brauchen da nicht wie kleine Kinder herumspinnen"
Die Schweizer Männer haben bisher von jedem Bewerb in Saalbach einen WM-Titel mitgenommen und insgesamt sechs Medaillen gesammelt.
Gemeinsam mit den Silbernen im Parallel-Teambewerb und in der Frauen-Teamkombi macht das nach sieben Entscheidungen bereits acht Medaillen. Die Zweistelligkeit ist also fast schon Realität, bei noch vier ausständigen Bewerben.
Die Österreicher zollten der Siegernation Respekt. Die Team-Kombination sei "ein cooler Bewerb", meinte Vincent Kriechmayr. "Auch wenn jetzt drei Schweizer vorne sind, oder sechs. Sie haben es sich verdient, es ist eine super Truppe", sagte der Vizeweltmeister in der Abfahrt.
ÖSV: "Nicht spinnen, weil uns die Schweiz vorgeführt hat" >>>
"Ich glaube, wir brauchen da nicht wie kleine Kinder herumspinnen, nur weil uns die Schweizer da vorführen. Sie haben einfach eine bessere Leistung gebracht", sagte Daniel Hemetsberger.
Odermatt fieberte vor nächstem Gold-Angriff im Ziel mit
Zuletzt waren 2019 in Åre bei einem Ski-WM-Rennen die ersten drei Plätze an Läufer aus einer Nation gegangen. Im Männer-Slalom setzte sich vor sechs Jahren in Schweden Marcel Hirscher vor seinen ÖSV-Kollegen Michael Matt und Marco Schwarz durch.
Den Schweizern gelang dies in der Teamkombi, dabei war der dominante Skifahrer der Gegenwart gar nicht am Start: Marco Odermatt konzentriert sich in der zweiten WM-Woche auf den Riesentorlauf am Freitag. Dort könnte er seinen zweiten Titel in Saalbach nach dem Super-G gewinnen und die Gold-Ausbeute noch weiter steigern.
Trotzdem ließ es sich Odermatt nicht nehmen, beim Bewerb am Mittwoch im Zielraum zu sein und mit seinen Teamkollegen mitzufiebern. So erfolgreich die Schweizer sind, so verschworen treten sie auf.
Nachdem die Speed-Abteilung nach der Abfahrt bereits Haare lassen müssen hatte, werden nun wohl auch die Slalom-Experten samt Trainern geschoren werden - auch das ein Ausdruck des Schweizer Zusammengehörigkeitsgefühls.