Noch 365 Tage: Das erwartet uns bei der Ski-WM in Saalbach

Pünktlich zum Rennstart blitzte in Saalbach-Hinterglemm die Sonne hinter den Wolken hervor.

Wie soll es auch anders sein, wenn sich die Helden der "Sonnen-WM" von 1991 ein Stelldichein im WM-Ort von 2025 geben.

Genau ein Jahr vor der Eröffnung der Titelkämpfe im Salzburger Traditions-Skiort läuteten die Stars von damals rund um Stephan Eberharter oder Petra Kronberger mit einem Legendenrennen den Countdown für die nächste Heim-WM im kommenden Jahr ein.

"Überschattet" wurde das Jux-Rennen vom Sturz der Startnummer eins, Hans Pum. Die Brezn' des Cheftrainers von 1991 und späteren Sportdirektors des ÖSV ging zum Glück glimpflich aus.

"Wenn der Sportdirektor einen Sturz baut, is jeder nervös", war von seiner Konkurrenz zu hören. Der Spaß kam bei allen Beteiligten nicht zu kurz, gemeinsam wurde unter dem Motto "Willkommen zurück - Saalbach 1991" in Erinnerungen geschwelgt.

So schön der Blick zurück ist, so spannend ist der Blick voraus.

"Wir sind gerüstet und werden alles geben, damit wir eine Bilderbuch-WM hinzaubern können", kündigt Bartl Gensbichler, Präsident des Salzburger Skiverbandes, an. 

Das musst du über die Ski-WM 2025 in Saalbach-Hinterglemm wissen:

"Klassentreffen" der Ski-Legenden - Bilder aus Saalbach

Wann finden die WM-Bewerbe statt?

In genau einem Jahr, am 4. Februar 2025, fällt der Startschuss für die WM in Saalbach-Hinterglemm.  

An 13 Tagen finden elf Bewerbe statt, zwei (Parallel-Events) weniger als noch bei der vergangenen WM in Courchevel/Meribel 2023.

Ungewöhnlich: Gleich am Tag der Eröffnungsfeier findet am Abend unter (mobilem) Flutlicht mit dem Teambewerb die erste Medaillen-Entscheidung statt.

Ebenfalls ein Novum: In Saalbach-Hinterglemm wird die erste Team-Kombination bei einer WM stattfinden. Das neue Format, das eigentlich in diesem Jahr in Kitzbühel seine Premiere im Weltcup feiern sollte, dann aber gleich wieder abgesagt wurde, stellt die Veranstalter noch vor Fragezeichen.

"Ich weiß nicht, ob die FIS bis zur WM einen Modus für den Bewerb haben wird", zweifelt Gensbichler. "Für uns ist wichtig, dass wir wissen, wie das ablaufen soll." Ein Team soll aus einem Speed- und einem Slalom-Fahrer bestehen, so viel scheint Stand jetzt festzustehen. Offen ist hingegen noch, ob eine Abfahrt oder Super-G gefahren wird.

Vorläufiges Rennprogramm:

Wo wird gefahren?

"1 Berg - 11 Rennen - 1 Ziel" – unter diesem Motto stehen die Titelkämpfe. Alle Bewerbe der WM finden am Zwölferkogel mit Ziel in Hinterglemm statt.

Es gibt zwei WM-Pisten: Die "Ulli Maier"-Strecke, auf der unter anderem die Speed-Bewerbe der Frauen stattfinden, und den männlichen Gegenpart, die "Schneekristall"-Strecke.

Während die Männer-Strecke bereits von früheren Weltcup-Rennen bekannt ist, wird die "Ulli Maier"-Strecke – benannt der nach der tödlich verunglückten Super-G-Weltmeisterin von 1991 – beim Weltcup-Finale diesen März das erste Mal unter Rennbedingungen getestet.

Für die WM wurden keine neuen Pisten gebaut, sondern die für den Touristen-Skilauf vorhandenen in zwei Bereichen baulich adaptiert. Ein Jahr vor WM-Beginn sind alle Arbeiten am Berg abgeschlossen.

"Wir könnten es jetzt auch fahren, wenn es sein müsste", sagt Gensbichler. "Der Berg gibt alles her. Es ist angerichtet."

Wie viele Fans werden erwartet?

"Es wird nicht die WM mit den meisten Zuschauern aller Zeiten werden", stellt Florian Phleps von der WM-Projektkoordination klar.

15.000 Fans passen pro Rennen ins Zielstadion, die Kapazitäten sind aus logistischen und baulichen Gründen begrenzt. Das Zielstadion wird aus mobilen Tribünen errichtet.

"Die Zielvorgabe ist, dass wir die erste WM sein werden, die jeden Tag ausverkauft ist", erklärt Phleps.  

Zusätzlich zu den 15.000 Zuschauern im Zielraum können all jene, die über eine gültige Lift-Karte für den jeweiligen Tag verfügen, die Rennen vom Streckenrand aus beobachten. Der Publikums-Skilauf soll während der gesamten WM wie gewohnt vonstatten gehen. Sämtliche Liftanlagen im Skigebiet Saalbach-Hinterglemm-Leogang-Fieberbrunn werden an den Renntagen bereits ab 7:30 Uhr in Betrieb sein.

Wie komme ich an Tickets?

Für alle, die sich die Rennen lieber vom Zielstadion aus ansehen, gibt es ab Sonntag, 4. Februar 2024, Tickets zu erwerben. Hier geht's zum Ticket-Shop >>>

Diese gibt es in fünf Kategorien: Tribüne Gold, Tribüne Silber, Tribüne Bronze, Sektor Rot (Schnee-Stehplätze) sowie Fanclubs (exklusiv für offizielle Fanclubs).

In der ersten Verkaufsphase werden nur sogenannte "Vorteilspässe", quasi Mehrtages-Tickets, verkauft. Damit will man die Ski-Fans länger in der Region halten, was sich auch positiv auf das Verkehrskonzept auswirken soll.

Bei den Vorteilspässen unterscheidet man:

• WM-Vorteilspass: Gültig für 10 Rennen von 6.2. bis 16.2.2025
• Vorteilspass Speed: Gültig für 4 Rennen von 6.2. bis 9.2.2025
• Vorteilspass Kombi Technik: Gültig für 6 Rennen von 11.2. bis 16.2.2025

Der niedrigste Preis für alle Rennen ist 280 Euro.

Tagestickets werden erst ab Herbst, voraussichtlich Ende Oktober, zu erwerben sein und 25 Euro aufwärts kosten.

Seit Dezember 2023 gibt es bereits die Möglichkeit, sich bei Buchung eines Aufenthaltes in der WM-Region für den Zeitraum der Weltmeisterschaften, zusätzlich zur Übernachtung auch ein WM-Ticket zu sichern. 

Auch ein interner Vorverkauf, beispielsweise an Ski-Austria-Mitglieder, ist bereits angelaufen, das Interesse ist groß. 

Wo kann ich in der Region übernachten?

Die Buchungslage in Saalbach-Hinterglemm ist im Zeitraum der WM im Februar, während der Semesterferien, tendenziell mehr als sehr gut. Wer in der Region eine leistbare Unterkunft ergattern will, sollte eher früher als später buchen.

Insgesamt stehen in Saalbach-Hinterglemm 18.000 Betten zur Verfügung, in den umliegenden Gemeinden Viehofen 2.000 und Maishofen 4.000.

Wie komme ich nach Saalbach-Hinterglemm?

Die Verkehrslage im Glemmtal ist bei Großereignissen erfahrungsgemäß angespannt, Stau auf der einen Straße durch das Tal vorprogrammiert.

"Am besten gar nicht mit dem Auto kommen", rät Phleps daher.

Im gesamten Bundesland Salzburg wird der öffentliche Nahverkehr im Event-Ticket integriert sein, aktuell laufen auch Verhandlungen mit den ÖBB bezüglich eines Angebots, das auch den Fernverkehr berücksichtigt.

Als Knotenpunkt soll der Bahnhof Maishofen dienen, der bis zur WM noch umgebaut wird. Von dort aus wird es bis Hinterglemm Ost einen verstärkten Shuttle-Betrieb für die Zuschauer geben.

Was kostet die WM?

"Da werde ich die Tradition des Österreichischen Skiverbandes fortsetzen, es gibt keine Aussagen über Budgets von uns", sagt Phleps und spricht von einer Leuchtturm-Veranstaltung für den ÖSV.

Er merkt auch an: "Selbstverständlich veranstalten wir so eine Ski-WM auch, um die wirtschaftliche Situation für die Sport-Budgets in der Zeit danach zu verbessern."

Gibt es eine WM-Generalprobe?

Ja. Von 16. bis 24. März 2024 findet in Saalbach-Hinterglemm das Finale des Audi FIS Ski-Weltcups statt. Auf den WM-Strecken wird bei Frauen und Männern in allen vier Disziplinen um die letzten Weltcup-Punkte und Kristallkugeln des Winters gekämpft.

Viele Bereiche werden dabei schon einem WM-Härtetest unterzogen. So wird unter anderem der Zielsack schon "WM-getreu" errichtet, die Tribünen werden beim Weltcup-Finale hingegen "nur" eine Kapazität von 7.000 bis 7.500 Zuschauern haben.

"So ein Projekt ist wie ein Puzzle. Beim Weltcup-Finale werden wir das Puzzle mal zusammensetzen und schauen, wo vielleicht noch ein Stück fehlt. Wir werden Erfahrungen in Hinblick auf die WM sammeln", sagt Phleps.

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