Langsam wird es ernst. In genau zwei Wochen startet die Heim-Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm.
Zeit, sich die Frage zu stellen: Wer soll für Österreich Medaillen holen?
Das ÖSV-Team zeichnet sich bereits ab. Während einige AthletInnen ihr Ticket für die WM schon fix in der Tasche haben, kämpfen andere in den letzten Rennen vor dem großen Saison-Highlight noch um ihre Startplätze.
Fix bekanntgegeben werden muss das rot-weiß-rote WM-Team erst nach den letzten Weltcup-Rennen vor den Titelkämpfen in Courchevel (Frauen-Slalom am 30. Jänner) bzw. Garmisch-Partenkirchen (Männer-Abfahrt am 2. Februar).
Insgesamt darf Österreich 24 AthletInnen mit zur WM nehmen, TitelverteidigerInnen gibt es nach der goldmedaillenlosen WM 2023 in Frankreich nicht. Pro Geschlecht dürfen maximal 14 AthletInnen nominiert werden.
"Wie es jetzt ausschaut, werden wir ziemlich pari aufstellen, aber abwarten, wie der Jänner läuft", sagte ÖSV-Alpinchef Herbert Mandl zuletzt in St. Anton zur APA. Die Quote könnte also beim Maximalkontingent 12:12 lauten.
Das "Griss" um die WM-Tickets war in Österreich definitiv schon mal größer. Mit einem Podestplatz kann man die Reise nach Saalbach schon fix einplanen.
Klare Limits für eine WM-Nominierung wie etwa in Deutschland, wo man zumindest einen zwölften Platz eingefahren haben muss, gibt es im ÖSV nicht. Sind Ränge außerhalb der zehn entscheidend, geht die Tendenz jedoch dahin, Jüngeren den Vorzug zu geben.
Wer sein WM-Ticket schon in der Tasche hat und wer noch zittern muss:
ÖSV-Frauen:
Speed:
Als einzige aus dem gesamten ÖSV-Team stand Conny Hütter in der bisherigen WM-Saison ganz oben auf einem Siegerpodest. Mit je einem Erfolg in Abfahrt und Super-G ist die Steirerin freilich Fixstarterin in Saalbach, wo sie beim Weltcup-Finale im vergangenen März die kleine Kristallkugel in der Abfahrt einheimste.
Neben Hütter standen im Super-G Stephanie Venier und Ariane Rädler am Podest, Ricarda Haaser hat in beiden Disziplinen Top-5-Ergebnisse stehen und dürfte ebenso gesetzt sein.
Athletinnen wie Mirjam Puchner oder Nina Ortlieb, die sich in einer Comeback-Saison befindet, müssen noch um ihr WM-Ticket zittern. Für Tamara Tippler, die heuer nach ihrer Babypause in den Weltcup zurückgekehrt ist, könnte es eng werden.
Ausstehende Rennen bis zur WM: Garmisch (Abfahrt + Super-G)
Technik:
Im Slalom ist Katharina Liensberger mit zwei Podestplätzen gesetzt. Neben der Doppel-Weltmeisterin von 2021 haben Katharina Huber, Katharina Truppe und Franziska Gritsch jeweils Plätze unter den Top 12 vorzuweisen.
Im Riesentorlauf zeichnet sich das Quartett Julia Scheib (Dritte in Sölden), Haaser, Liensberger und Stephanie Brunner ab.
Ausstehende Rennen bis zur WM: Kronplatz (RTL), Courchevel (Slalom)
Die 20 Frauen mit den meisten Siegen im Skiweltcup
Männer:
Speed:
Mit Vincent Kriechmayr hat sich ausgerechnet Österreichs Speed-Aushängeschild vor den Highlights in Kitzbühel und Saalbach verletzt, sein WM-Start wird ein Wettlauf gegen die Zeit.
Lukas Feurstein hat sein Ticket im Super-G als Dritter von Beaver Creek sicher. Gute Karten haben auch Daniel Hemetsberger und Stefan Babinsky mit Top-Ten-Plätzen. Der 24-jährige Stefan Eichberger hat als Abfahrts-Sechster in Gröden überrascht. Mit Stefan Rieser oder Felix Hacker haben weitere Junge mit Platzierungen um Rang 15 ihre Visitenkarte abgegeben.
Routiniers wie Otmar Striedinger und Daniel Danklmaier müssen sich hingegen noch beweisen, wollen sie auf den WM-Zug aufspringen. Eine Option könnte auch Raphael Haaser sein, sofern er nach einer Kreuzbandüberdehnung rechtzeitig wieder fit ist.
Ausstehende Rennen bis zur WM: Kitzbühel (Abfahrt + Super-G), Garmisch (Abfahrt)
Technik:
Im Riesentorlauf sind Patrick Feurstein und Stefan Brennsteiner dank ihrer Podestplätze gesetzt. Ein fitter Raphael Haaser hat als Siebenter von Sölden ebenfalls gute Karten. Comebacker Marco Schwarz machte mit Platz 9 in Adelboden Werbung in eigener Sache. Manuel Feller hat bisher nur einen 15. Platz zu Buche stehen.
Im Slalom ist der amtierende Kugel-Gewinner Feller Fixstarter, auch wenn ein Podestplatz in dieser Saison noch auf sich warten lässt. Fabio Gstrein darf nach drei Top-Ten-Plätzen ebenfalls für Saalbach planen. Marco Schwarz hat nach Platz sieben in Wengen ebenfalls sehr gute Karten. Um den vierten Startplatz werden sich wohl Michael Matt, Johannes Strolz, Dominik Raschner und Adrian Pertl matchen.
Ausstehende Rennen bis zur WM: Kitzbühel (Slalom), Schladming (Slalom + RTL)