Mit einem absoluten Highlight - der Abfahrt der Männer - endet am Sonntag (11:30 Uhr im LIVE-Ticker >>>) die erste Woche der Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm.
Im Vorfeld spielen Schweizer und Österreicher das Favoriten-Spielchen, doch auch ein (Überraschungs-)Weltmeister aus einer anderen Nation ist nicht unrealistisch.
Medaillenspiegel der Ski-WM >>>
"Ich glaube, es gibt einige Favoriten. Es sind 15 Leute, die hier um die Medaillen fahren können", lässt ÖSV-Abfahrts-Trainer Sepp Brunner aufhorchen.
Ist die WM-Piste zu leicht für die Männer?
Die Abfahrts-Strecke am Zwölferkogel ist technisch anspruchsvoll.
Schlüsselstellen sind unter anderem der "Schneekristallsprung", hier segeln die Athleten bis zu 55 Meter weit und erreichen bis zu 140 km/h, sowie der legendäre "Ochsenritt" - eine Kompression gefolgt von einem Sprung bzw. einer Welle und einem Flachstück machen ihn besonders anspruchsvoll.
Jenen Experten, die die "Schneekristallstrecke" im Vorfeld der WM als zu leicht abgestempelt haben, widersprechen viele Athleten.
"Denen gehört gleich einmal eine auf die Nuss gehaut, weil das ist absolut nicht der Fall", sagt etwa Daniel Hemetsberger. "Es ist definitiv nicht leicht, und ich glaube, dass es auf der Abfahrt von ganz oben bis ganz unten eine perfekte Fahrt braucht, damit du ganz vorne sein kannst."
"Die Schlüsselstelle ist vom Start bis zum Ziel", meint auch ÖSV-Teamkollege Stefan Babinsky. "Es wird auf jeden Fall spannend, es ist alles drin in der Abfahrt."
Vincent Kriechmayr erklärt: "Man muss Vollgas fahren, darf das nötige Gefühl nicht vermissen lassen. Wer zu aggressiv fährt, verliert gleich Tempo. Und es sind immer die Linksschwünge entscheidend."
Auch Marco Odermatt glaubt, das Erfolgsrezept für die WM-Abfahrt zu kennen: "Es ist eine sehr technische Abfahrt, gerade im oberen Bereich. Da kann man schon mit gutem Skifahren etwas holen. Man muss die Kurven immer treffen, damit man das Tempo hochhalten kann."
Odermatt: "Die Österreicher-Linie wird nicht ganz verkehrt sein"
Der frischgebackene Super-G-Weltmeister Odermatt und seine Schweizer Kollegen gewannen im Weltcup bis auf Kitzbühel, wo James Crawford triumphierte, jede Abfahrt, viermal feierten die Eidgenossen einen Doppelsieg.
Abfahrt | |||
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Beaver Creek | Justin Murisier | Marco Odermatt | Miha Hrobat |
Gröden | Marco Odermatt | Franjo von Allmen | Ryan Cochran-Siegle |
Bormio | Alexis Monney | Franjo von Allmen | Cameron Alexander |
Wengen | Marco Odermatt | Franjo von Allmen | Miha Hrobat |
Kitzbühel | James Crawford | Alexis Monney | Cameron Alexander |
Die Schweizer mit Titelverteidiger Odermatt, von Allmen, Monney, Murisier und Rogentin sind auch bei der WM die großen Favoriten.
Auch wenn Odermatt meint: "Die Österreicher sind hier wahrscheinlich schon 50 Mal runtergefahren und diese Linie wird vielleicht nicht ganz verkehrt sein."
Kriechmayr etwa glaubt nicht an einen Heimvorteil des ÖSV-Teams. "Wir sind im sehr erweiterten Kreis. Die Schweizer sind die großen Favoriten, aber auch die Italiener und die Amis präsentieren sich sehr stark."
Mit zwei Trainingsbestzeiten hat sich Ryan Cochran-Siegle in den Zirkel der Medaillenanwärter gefahren. Der Slowene Miha Hrobat, in dieser Saison bereits zwei Mal am Podest, könnte ebenfalls zur Überraschung mutieren. Nicht zu vergessen die Kanadier rund um Kitzbühel-Sieger James Crawford.