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"80 ist nur eine Zahl": Darum vergoss Shiffrin Tränen

Mikaela Shiffrin wurde nach ihrem Slalom-Sieg am Semmering besonders emotional. Das lag aber nicht unbedingt an ihrem 80. Weltcup-Sieg.

Foto: © getty

Totaler Triumph für Mikaela Shiffrin am Semmering

Nach den beiden Riesentorläufen triumphierte die US-Amerikanerin am Donnerstag auch im Slalom und erreichte damit gleich mehrere magische Marken. Im Flutlicht am Zauberberg kurvte Shiffrin nicht nur zu ihrem zweiten Semmering-Hattrick, sondern auch zu ihrem 50. Slalom-Erfolg und insgesamt 80. Weltcup-Sieg. 

Damit kommt sie nach der Anzahl der Siege immer näher an die Rekordhalter heran. Schon im folgenden Slalom-Doppel von Zagreb (4., 5. Jänner) könnte die 27-Jährige mit Landsfrau Vonn (82) gleichziehen, der Nummer eins bei den Frauen. Der Schwede Ingemar Stenmark brachte es auf die Rekordmarke von 86 Siegen. Ewige Bestenliste gesamt >>>

Für Shiffrin selbst ist ihr 80. Sieg nicht bedeutender als andere. "80 ist für mich nur eine Zahl. Ich habe keinen besonderen Bezug dazu", betonte die Gesamtweltcup-Leaderin am Semmering einmal mehr. 

Das bedeutet Shiffrin mehr als die Rekord-Statistiken

Momente wie der Doppelsieg gemeinsam mit Landsfrau Paula Moltzan würden ihr viel mehr geben als Rekord-Statistiken. Für die Ausnahmeathletin war es das erste Mal in einem Slalom, dass eine Teamkollegin neben ihr am Siegespodest stand.

Auch dieser Umstand machte den "80er" für Shiffrin wohl besonders emotional. Die US-Amerikanerin stand nach dem Rennen mit Tränen in den Augen im Zielraum. 

"USA eins und zwei im Slalom - das ist überwältigend! Das ist unglaublich", meinte Shiffrin im ORF-Interview. "Das gemeinsam mit ihr zu erleben macht den 80. und 50. Sieg noch viel spezieller."

Von Ex-Siegläuferin und Lokalmatadorin Michaela Dorfmeister bekam sie eine Torte überreicht. "Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll", meinte die sechsmalige Weltmeisterin perplex und sichtlich gerührt.

Shiffrin: "Ich habe aufgehört, mir etwas zu wünschen"

Angesprochen darauf, was in den nächsten Jahren noch kommen soll, wurde es wieder emotional. 

"Wenn ihr ehrlich bin, habe ich vor drei Jahren aufgehört, mir etwas zu wünschen", sagte Shiffrin und spielte damit wohl auf den tragischen Tod ihres Vaters Jeff im Februar 2020 an. "Ich bin hier, um skizufahren. Das mit meinen Teamkolleginnen zu machen und vor so tollen Fans hätte ich mir nie gewagt zu wünschen. Das ist einfach großartig."

Am Donnerstag machte Shiffrin im Flutlicht-Slalom wie schon 2016 den Hattrick perfekt, nachdem sie am Dienstag und Mittwoch jeweils einen Riesentorlauf auf dem Semmering gewonnen hat. Wieder einmal zauberte die Ausnahmekönnerin am "Zauberberg", verlor auch angesichts winkender Jubiläen nie den Fokus.

"Wenn ich am Start an den 80er gedacht hätte, hätte ich nicht gewonnen. Ich war ganz in mein Skifahren versunken", schildert Shiffrin nach getaner Arbeit. "Es gibt Momente, da kann ich tagträumen über die Zahlen und Siege und es motiviert mich auch. Aber das ist bedeutungslos in dem Moment, wo gutes Skifahren gefragt ist."

Vor exakt sechs Jahren hatte Shiffrin schon einmal das Technik-Triple am Semmering geholt. Schon damals - nach ihrem 23. Streich im Slalom - wurde gemutmaßt, dass die damals 21-Jährige sich bald zur erfolgreichsten Ski-Rennläuferin der Geschichte aufsteigen könnte. Bleibt sie gesund und hält sie ihren phänomenalen Schnitt von einem Sieg bei jedem dritten Rennstart aufrecht, ist das Erreichen der historischen 100er-Marke nur eine Frage der Zeit. 


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