Julia Scheib sorgt am Rettenbachferner für eine faustdicke Überraschung und fährt im Auftakt-Riesentorlauf der Ski-Weltcup-Saison 2024/25 auf das Podest.
Vor der 14. des ersten Durchgangs landen nur Siegerin Federica Brignone und Alice Robinson (zum Rennbericht>>>).
Für Scheib ist es der erste Weltcup-Podestplatz überhaupt. Sie bricht damit auch den Bann der ÖSV-Frauen im Riesentorlauf. Seit fast fünf Jahren fuhren diese einem Stockerl hinterher, ehe Scheib in Sölden auftrumpfte.
Zunächst nur Kopfschütteln
Dass es für das Stockerl reichen würde, dachte Scheib aber zunächst nicht, im Gegenteil: Beim Abschwingen im Ziel wirkte sie gar nicht zufrieden, schüttelte trotz Zwischenführung den Kopf.
Sie habe eher damit gerechnet, dass es noch maximal ein oder zwei Positionen nach vorne gehen könnte, meinte sie im "ORF"-Gespräch.
Doch Läuferin um Läuferin fiel hinter sie zurück und Scheibs Grinser wurde immer größer, eher er schließlich endgültig in Jubel ausbrach. "Es ist ein bisschen surreal, dass sich das noch ausgegangen ist", meinte sie nach dem Rennen.
"Habe die Piste sehr gut genützt"
Das erste Weltcup-Podest fühle sich "mega schön" an. " Vor allem neben Federica (Brignone, Anm.) und Alice (Robinson, Anm.).", fügte sie an.
Die nachlassenden Verhältnisse im Lauf des zweiten Durchgangs bekam Scheib gut gehandhabt, jedenfalls besser als die meisten anderen. Hinter der zweiten Überraschung, der Halbzeit-17. Katie Hensien (USA), die knapp hinter ihr Vierte wurde, hatte sie die zweitbeste Laufzeit im zweiten Durchgang.
"Ich glaube, ich habe die Piste sehr gut genützt. Denn sie hat schon ein bisschen nachgelassen. Da sieht man, was drinnen ist, wenn man fightet", analysierte Scheib nüchtern.
Unerfreuliche Serie beendet
Ein Fight, der sich sichtlich lohnte und eine viel zu lange Serie der Podestlosigkeit beendete. Der letzte RTL-Sieg einer Österreicherin liegt noch länger zurück und datiert vom 7. März 2016 durch Eva-Maria Brem. "Ziel erreicht", kommentierte es Scheib knapp, aber deutlich.
Für einen rot-weiß-roten Frauen-Sieg in Sölden muss man im Statistik-Buch sogar noch weiter nach hinten blättern: Diesen errang Anna Veith vor zehn Jahren im Oktober 2014. Sölden: Alle Siegerinnen und Statistiken>>>