Das mit Beginn dieser Wintersport-Saison eingeführte Verbot von Fluor-Wachs hat die erste Disqualifikation zur Folge.
Gleich im ersten Bewerb des Winters, dem Ski-Weltcup-Auftakt in Sölden, wird das neuerdings geltende Verbot der Präparierung der Ski mit Fluor-Wachsen schlagend.
Ragnhild Mowinckel wird nach dem ersten Durchgang des Riesentorlaufs in Sölden disqualifiziert. Die Norwegerin belegte ursprünglich den sechsten Platz.
Die Athletin wurde nach dem ersten Riesentorlauf-Durchgang des alpinen Ski-Weltcup-Auftakts wegen eines Verstoßes gegen das neuerdings geltende Fluorwachs-Verbot disqualifiziert. Die großen Befürchtungen im Skizirkus bewahrheiteten sich damit gleich im allerersten Rennen, Mowinckels Skifirma Head sprach von einem "Desaster".
Mowinckel selbst verließ völlig aufgelöst und unter Tränen den Zielraum von Sölden.
"Der Worst Case ist eingetreten"
Der Weltverband FIS bezeichnete die Disqualifikation der ursprünglich sechstplatzierten Norwegerin als einzig mögliche Option. Der festgestellte Anteil an Fluor sei in einem viel zu hohen Bereich gelegen.
"Der Worst Case ist eingetreten. Wir können es uns absolut nicht erklären", sagt Head-Rennsportleiter Rainer Salzgeber zur APA. "Der Servicemann war mit den Rennski vor zwei Tagen mit genau dieser Präparation bei der Kontrollmessung der FIS. Alles war grün. Und heute ist es dunkelrot."
Der Einsatz von Fluorwachs ist seit dieser Saison verboten. Gewisse Fluorverbindungen (C8) stehen in Verdacht, krebserregend zu sein und sind in der Natur nicht abbaubar. Die FIS setzte eine dementsprechende EU-Richtlinie um.
Drei Tage vor dem Rennen hatte die FIS den Grenzwert von zunächst 1,0 auf 1,8 angehoben, um Disqualifikation zu vermeiden. Dem Vernehmen nach lag der Wert bei Mowinckel allerdings im zweistelligen Bereich. "Wir haben zweimal getestet. Während dem Rennen und danach noch einmal mit der Jury. Diese Entscheidung so zu treffen, ist ein Muss", sagte FIS-Chef-Renndirektor Peter Gerdol.
Schon vor der Saison hatte es Befürchtungen gegeben, dass es auch wegen Messfehlern zu ungerechtfertigten Disqualifikationen kommen könnte. Etliche Verbände, darunter der ÖSV, hatten das Messverfahren als nicht nachvollziehbar und möglicherweise unausgegoren bezeichnet.