Kein Rennen auf dem Matterhorn. Wieder einmal. Auch die Frauen-Abfahrt am Sonntag fiel dem Wind zum Opfer.
Acht Versuche gab es in den letzten beiden Jahren, jedes Mal musste abgesagt werden.
Fünf Jahre soll der Vertrag zwischen den Veranstaltern und der FIS für die Rennen in Zermatt/Cervinia laut Medienberichten laufen.
Ober er am Ende auch erfüllt wird?
Gerdol vermeidet Bekenntnis zu Matterhorn-Rennen
FIS-Renndirektor Peter Gerdol vermied es jedenfalls, sich zu weiteren Austragungen auf dem Matterhorn zu bekennen.
"Es ist noch zu früh, das zu sagen. Wir werden uns in den nächsten Wochen und Monaten mit den Organisatoren und den beiden Verbänden (Schweiz und Italien, Anm.) zusammensetzen. Dann werden wir alles auf den Tisch legen und entscheiden, was die Zukunft ist", lässt er am "ORF"-Mikro aufhorchen.
Der 60-Jährige streicht aber die harte Arbeit hervor, die vor Ort geleistet wurde: "Ein großes Lob an die Organisatoren, denn sie haben alles versucht."
Wenn Mutter Natur einfach stärker ist
Klar ist: Die Rennen stehen unter keinem guten Stern und wenn man bei der FIS nach acht Absagen en suite langsam unrund wird, dürfte das kaum jemanden verwundern.
So viel Arbeit und noch viel mehr Geld wurde in das Prestige-Projekt gesteckt, am Ende stehen die Veranstalter bislang vor einem Scherbenhaufen.
Versucht man hier, der Natur etwas abzutrotzen, was ihr nicht abzutrotzen ist? "Natürlich sind wir da, um Rennen zu fahren. Aber wenn Mutter Natur nicht mitspielt, kann man so viel ankämpfen wie man will", betonte Conny Hütter nach der achten Absage.
Die Piste, die ihren Start in der Schweiz (Zermatt) und das Ziel in Italien (Cervinia) hat, mag weltcuptauglich sein. Aber was nützt das, wenn die Chance, ein Rennen tatsächlich zu fahren, so klein ist?
Hütter hätte es "fast zurück hinauf geblasen"
Ein Gutteil der Strecke liegt über der Baumgrenze, wo der Wind leichtes Spiel hat. "Von der Piste her richtig gut und es hätte ich total Spaß gemacht, zu fahren", unterstreicht Hütter. "Aber dann bin ich zu ein paar Passagen gekommen, wo es mich fast wieder zurück hinauf geblasen hätte", betont sie.
"Hier im Hochgebirge ist alles schwieriger, sie (die Veranstalter, Anm.) haben extrem viel gemacht. Mir tut es wirklich leid, dass wir nicht ein Rennen machen konnten. Die Natur ist einfach stärker", sagt Gerdol.
Unter Umständen ist es Zeit, zu der Einsicht zu gelangen, dass Rennen auf der "Gran Becca"-Strecke nicht zielführend sind.
Das Prestige-Projekt der höchstgelegenen Rennstrecke in der Geschichte des Alpinen Ski-Weltcups steht womöglich vor einer ungewissen Zukunft.