Für Bernadette Schild ist die Weltcup-Saison bereits nach dem Auftakt in Sölden zu Ende.
Die Salzburgerin stürzt im zweiten Durchgang und zieht sich einen Kreuzbandriss im rechten Knie zu. Das gibt der ÖSV nach einer MRT-Untersuchung im Sanatorium Kettenbrücke bekannt.
Schild wird noch am Samstag von Univ. Prof. Dr. Gernot Sperner in Innsbruck operiert. Die Saison ist für die 29-Jährige damit zu Ende.
Schröcksnadel: "Eine Katastrophe"
Schild geht als Zwölfte des 1. Durchgangs in die Entscheidung. Nach wenigen Toren kommt sie in Rücklage bekommt viel Druck und fliegt ab. Sie greift sich danach sofort ans rechte Knie und kann nicht selbst ins Tal fahren.
Die 29-Jährige wird mit dem Hubschrauber von der Piste geborgen und ins Sanatorium Kettenbrücke nach Innsbruck geflogen. "Das ist eine Katastrophe", sagt ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel, noch bevor eine genaue Diagnose festgestanden ist.
Erst vergangene Woche hatte sich Sabrina Maier im Riesentorlauf-Training in Sölden nach einem unspektakulären Sturz einen Kreuzbandriss im linken Knie zugezogen. Mit Stephanie Brunner fehlt dem ÖSV-Damenteam derzeit eine weitere Läuferin nach einem Kreuzbandriss. Elisabeth Kappaurer hatte sich im August einen Schien- und Wadenbeinbruch zugezogen. Anna Veith, Katharina Gallhuber und Cornelia Hütter sind nach Verletzungen auf dem Weg zurück.
Schild: "Es kann nur richtig wehtun, was man gerne hat"
Schild muss damit den schwersten Rückschlag ihrer Karriere verdauen, nachdem sie in den vergangenen Jahren immer wieder Pech bei Rennen gehabt hatte. So hatte die verheiratete Technik-Spezialistin 2018 bei Olympia durch ein "Blackout" eine Medaille verpasst. Danach war sie auch im Weltcup oft mehrmals knapp am großen Erfolg gescheitert.
"Bei Olympia habe ich gelernt, dass man mit der Aufgabe wächst. Aber das war nichts gegen das, was danach kam", hatte Schild der APA im Vorfeld des Sölden-Rennens erklärt, wie hart der Vorwinter gewesen sei. Sie sei zwischendurch kurz davor gewesen sei, den Hut drauf zu hauen. Unter anderem durch die Rückkehr ihres früheren Servicemannes Rudi Berger habe sie aber positive Veränderungen durchgeführt.
Dem Skisport wirklich den Rücken zu kehren, sei deshalb nie wirklich Thema gewesen. "Es kann nur richtig wehtun, was man gerne hat", hatte Schild erklärt und versichert: "Ich habe immer noch Riesen-Freude am Skifahren. Und wenn ich die Kinder meiner Schwester sehe, relativiert sich sowieso alles."
Man kann also nun nur hoffen, dass bei Schild die Liebe zum Skisport weiter gilt. Der stark am Leben außerhalb des Rennsports interessierten Salzburgerin ist aber auch bewusst: "Ich weiß schon, dass der Skisport eine kleine Welt ist."