Fast genau ein Jahr ist es her, dass sich Franziska Gritsch vom ÖSV "trennte".
Aufgrund ihrer Liebesbeziehung zum damaligen Gruppen-Trainer Florian Stengg ist die Tirolerin seither mit ihrem kleinen Privat-Team, bestehend aus Stengg als Coach und einem Servicemann, im Ski-Weltcup unterwegs.
"Grundsätzlich war es für mich persönlich ein aufregendes, aber sehr wertvolles Jahr. Ich habe extrem viel dazugelernt und mich super weiterentwickeln können", blickt Gritsch zurück.
Gritsch von Privat-Team "100-prozentig überzeugt"
(Text wird unterhalb des Videos fortgesetzt)
Fuhr die 27-Jährige im vergangenen Winter als "Einzelkämpferin" noch regelmäßig in die Top-15, läuft es im WM-Winter noch nicht wie erhofft. In bisher sechs Rennen schaffte sie es drei Mal in die Top 30, war jedoch nie besser als 25. Im Riesentorlauf am Semmering am Samstag konnte Gritsch die gute Startnummer eins im 2. Durchgang nicht nutzen, am Ende stand Platz 29. Rennergebnis >>>
"Ich will ganz klar mehr und erwarte mehr von mir selbst", hält Gritsch fest. "Am meisten zipft es mich an, dass ich aktuell nicht zeigen kann, was in mir steckt. Das ist für mich sehr frustrierend."
An ihr Privat-Team glaub die Ötztalerin weiterhin. "Das Projekt ist sicher nicht das Problem. Im Training fahre ich grundsätzlich schnelle Schwünge. Die Ergebnisse spiegeln unsere Arbeit derzeit aber nicht wider. Wir arbeiten wirklich gut und professionell, angesichts der Mittel, die wir haben. Von dem her bin ich nach wie vor 100-prozentig überzeugt davon, sonst würde ich es nicht machen. Die Jungs machen einen irrsinnig guten Job und unterstützen mich, wo es geht."
Das Trio managt unter anderem die Trainings und Reisen zu den Rennen selbst. Das könne mitunter mühsam sein, "aber wir haben uns dafür entschieden, das passt für uns".
Im Privat-Team unterwegs zu sein, habe auch seine Vorteile, erklärt Gritsch. "Du kannst immer das trainieren, was du brauchst. Du kannst deinen Plan 100-prozentig auf dich abstimmen, das hast du in der Mannschaft nicht immer."
"Ich mache es für mich manchmal komplizierter, als es ist"
Dass die Leistungen aktuell nicht zufriedenstellend sind, liege definitiv nicht an ihrem Umfeld, sondern einzig und allein an ihr selbst. Der Skiwechsel von Head zu Blizzard macht ihr nach wie vor zu schaffen.
"Es sind im Slalom und Riesentorlauf sehr schnelle Schwünge dabei, es geht nur die Konstanz ab. Mir fehlt im Moment das selbstverständliche und freie Skifahren. Selbstvertrauen kann man sich halt nicht kaufen. Ich mache es für mich dann manchmal komplizierter, als es ist. Da muss ich mich Schritt für Schritt rausziehen", reflektiert Gritsch.
Das wird wohl auch vonnöten sein, um sich für weitere Einsätze im Weltcup und einen Platz in Österreichs Team für die Heim-WM in Saalbach im Februar zu empfehlen.