Katharina Liensberger gelingt in Levi der (fast) perfekte Slalom-Auftakt.
Die Vorarlbergerin muss sich nur der einmal mehr sensationellen Mikaela Shiffrin geschlagen geben. Rennergebnis >>>
Damit bleibt Levi ein guter Boden für die 27-Jährige: Bereits im Vorjahr holte sie in Finnland den dritten Platz, der zweite Platz 2024 ist ihr bestes Ergebnis in Lappland. Vier, also ein Viertel ihrer nun 16 Stockerlplätze, hat Liensberger auf der "Levi Black" eingefahren. Die Nordlichter, Rentiere, Wolfshunde und der familiäre Charakter rund um das Lappland-Rennen taugen ihr.
"Mystisch" gehe es zu, meinte Liensberger bereits nach dem ersten Durchgang, in dem sie trotz Problemen im spiegelglatten Steilstück als Vierte mit der Weltspitze mithielt.
"Echt genial, es ist so schön, hier in Levi zu fahren. Es ist wirklich ein gelungener Saisonstart für mich. Ich habe im zweiten Durchgang wirklich alles probiert. Es war nicht leicht zum Fahren, aber wirklich schön, dass es so aufgegangen ist", strahlt sie im ORF-Interview nach dem Rennen.
Beim ersten Saisonrennen in Sölden holte Liensberger im Riesentorlauf einen soliden achten Platz. "Es scheint, dass die alten Tugenden wieder kommen, dass sie am Tag X zulegen kann", lobt Chefcoach Roland Assinger.
Keine einfachen Bedingungen
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Im zweiten Durchgang war Liensberger von Platz vier auf Platz zwei vorgefahren, lies mit einer blitzschnellen und sauberen Fahrt sowohl die Halbzeit-Zweite Lena Dürr (GER) als auch die Kroatin Zrinka Ljutic hinter sich. Vor allem im Steilhang wusste die Österreicherin zu überzeugen.
"Gerade weil ich den ersten (Anm. Durchgang) dort nicht so gut erwischt habe, wollte ich es im zweiten wirklich solide und sauber anlegen. Ich habe die Läuferin davor noch gesehen und mir gedacht 'Das scheint gar nicht so einfach zu sein', weil es einfach so unruhig war. (...) Echt toll, dass es so aufgegangen ist", erklärt sie weiter.
Die Bedingungen in Levi waren keine einfachen, gegen Ende des ersten Durchgangs setzte Schneefall ein, im zweiten schien die Piste nach und nach immer herausfordernder zu werden. Einige Läuferinnen fielen aus oder rissen teils große Zeitabstände auf.
"Macht momentan echt Spaß"
Die 27-Jährige schildert ihre Wahrnehmung: "Es war im Steilhang doch relativ eisig, aber spurig, also leichte Wellen, und unruhig. Das heißt, man hat wirklich einen guten Druck geben müssen, damit die Kanten greifen, aber trotzdem im Wechsel schnell sein."
"Levi ist einfach immer etwas Besonderes, grad als erstes Saisonrennen, jeder freut sich drauf, ich mich natürlich auch. Umso schöner, dass wir jetzt so in die Saison starten konnten", schwärmt sie.
Das Selbstvertrauen dürfte bei der Vorarlbergerin nun stimmen. "Das Ziel ist es jetzt, darauf aufzubauen und da weiterzumachen. Es macht momentan einfach echt Spaß, Ski zufahren, und das ist das Wichtigste", freut sie sich.
Bereits am kommenden Samstag steigt der zweite Slalom-Bewerb vor heimischer Kulisse in Gurgl. Das Saison-Highlight wird gewiss die Heim-WM in Saalbach-Hinterglemm sein.
Shiffrin in Sölden "mental ein wenig von der Rolle"
Shiffrin nutzte die verletzungsbedingte Absenz ihrer schärfsten Rivalin Petra Vlhova und reagierte auf den überraschenden Rückfall von Sölden (von eins auf fünf) im Stile eines Champions. "Ein großartiger Start in die Slalom-Saison", sagt Shiffrin.
"Ich war in Sölden mental ein wenig von der Rolle. Hoffentlich bringe ich nun den Riesentorlauf unter Kontrolle. Es war wirklich wichtig, mit einem guten Ergebnis in den Slalom zu starten."
Vor dem Slalom im Ötztaler Gurgl kommenden Samstag hält die 29-Jährige, die bereits vor elf (!) Jahren erstmals in Levi gesiegt hatte, bei 61 Erfolgen in ihrer Paradedisziplin.