Nach dem verpatzten Auftakt in Levi dürfen Österreichs Slalom-Damen in Killington jubeln. Katharina Truppe sorgt im vierten Saisonrennen für den ersten rot-weiß-roten Podestplatz.
Die Kärntnerin wird in einem verrückten Slalom als Dritte nur von den ex-Aequo-Siegerinnen Wendy Holdener (SUI) und Anna Swenn-Larsson (SWE) geschlagen. Top-Favoritin Mikaela Shiffrin fällt in der Entscheidung auf den fünften Platz zurück, Katharina Liensberger scheidet als Halbzeit-Dritte aus.
3. Podestplatz für Truppe
Für Truppe war es der dritte Podestplatz in ihrer Karriere, davor war sie bereits zweimal Zweite in einem Slalom gewesen (Levi 2019 und Kranjska Gora 2020).
Zweitbeste Österreicherin wird die Tirolerin Franziska Gritsch, die sich im Finale mit Laufbestzeit vom 30. auf den achten Platz verbessert.
Ergebnis des Slaloms in Killington>>>
"Das war eine Rauferei"
"Der zweite Durchgang war eine Rauferei. Man hat keine Bodensicht gehabt und hat die Spuren nicht sehen können. Ich bin einfach nur happy, dass es sich ausgegangen ist", erklärte Truppe im ORF-TV-Interview.
Die Kärntnerin war noch in Levi mit ihrer Slalom-Form überhaupt nicht zufrieden gewesen - ein 15. und ein 22. Platz hatten für die 26-Jährige in Finnland nur herausgeschaut. "Ich bin der beste Beweis, dass es nach zwei harten Rennen schnell bergauf gehen kann", sagte sie nun.
Gritsch stürmt mit Laufbestzeit in die Top 10
Gritsch nutzte die Startnummer eins im zweiten Lauf optimal aus, sie überholte 22 Konkurrentinnen. Nach ihrem ersten Durchgang, in den sie gerade noch als 30. gerutscht war, hatte sie noch einiges an Aufholbedarf gesehen.
Im Vorjahr hatte Gritsch die Rennen im US-Staat Vermont wegen fehlender Corona-Schutzimpfungen verpasst, die für die Einreise erforderlich gewesen wären. "Diese Platzierung nehme ich gerne mit", sagte die Ötztalerin. "Ich habe mich schon richtig gut gefühlt im zweiten Durchgang. Aber man weiß zuerst nicht, was es wert ist."
Liensberger: "Ist schnell passiert"
Liensberger kam bei ihrem versuchten vollen Angriff vom Kurs ab und verpasste ein Tor. "Ich bin beim langen Zug nicht schön über dem Außenski gewesen, dann hat es mir die Ski übereinander", berichtete die Vorarlbergerin.
"Es ist schnell passiert. Es wär schön gewesen, noch einen zweiten Lauf zu haben, aber man freut sich natürlich auch mit den Teamkolleginnen mit, und die Kathi Truppe hat das heute super gemacht."
Holdener bricht den Bann
Für Holdener war es nach 30 Podestplätzen im Slalom endlich ihr erster Sieg in dieser Disziplin. Es war zudem der erste Slalom-Sieg einer Schweizerin seit knapp zwei Jahren. Michelle Gisin hatte Ende des vorletzten Jahres in Semmering triumphiert. Swenn-Larsson hatte vor ihrem Debütsieg sechs Podiumsplatzierungen im Slalom geschafft.
Dass sie den Sieg mit Anna Swenn-Larsson teilen "muss", stört Holdener nicht im Geringsten - im Gegenteil. "Stell dir vor, ich wäre eine Hundertstel langsamer - das wäre wirklich doof. Aber so ist es eine coole Geschichte", strahlt sich im ORF-Interview.