Mikaela Shiffrin ist zurück im Ski-Zirkus!
Die US-Amerikaner kehrte nach überstandener Bauchmuskelverletzung beim Slalom in Courchevel zurück - allerdings nicht an die Spitze des Klassements. Rennbericht >>>
Bei beiden Läufen hatte die 99-fache Weltcupsiegerin den ein oder anderen Fehler dabei, muss deshalb vorerst noch auf Sieg Nummer 100 warten. Mit dem zehnten Platz (+2,04) in der Endabrechnung wirkt die 29-Jährige nichtsdestotrotz zufrieden.
"Dass ich vor der WM noch ein Rennen fahren konnte, ist unglaublich", erklärte Shiffrin im "ORF"-Interview.
"Einen Schritt nach vorne gemacht"
Im Vergleich zu den Trainings lief es im Rennen nämlich deutlich besser für die US-Amerikanerin: "Ich habe einen Schritt nach vorne gemacht. Für mich ist alles okay heute."
Obendrein werden sie und ihr Team wohl wichtige Erkenntnisse aus dem Comeback-Rennen ziehen können. Alleine deshalb betonte Shiffrin: "Es war eigentlich total erfolgreich als Comeback, denn es gibt uns die Richtung vor, was wir die nächsten Wochen zu trainieren haben - für den Rest der Saison, aber hauptsächlich für die WM."
Eine dieser Erkenntnisse verriet der Ski-Star bereits. So wären im Hinblick auf die WM womöglich mehr Einheiten auf "spurigen Verhältnissen" sinnvoll.
"Weiß nicht, ob ich es bis zur WM schaffe auf höchstem Niveau"
Bevor es für die 29-Jährige nach Saalbach geht, muss so oder so noch eine Menge trainiert werden. Konkret bereitet sie sich auf Riesentorlauf und Slalom vor: "Das ist das Ziel bei der WM. Ich muss aber zuerst noch Riesentorlauf trainieren und davor noch Slalom."
Den RTL müsse Shiffrin mehr oder weniger alleine wegen der Startnummer in Angriff nehmen, in der World Cup Start List ist sie aus der Top-Gruppe gerutscht. In welcher Form sie bei der WM ankommt, ist noch nicht sicher: "Ich weiß nicht, ob ich es bis zur WM schaffe auf höchstem Niveau, aber bis zum Ende der Saison sollte mir das gelingen."
Bei der Weltmeisterschaft in Saalbach könnte dann unter Umständen noch ein besonderes Highlight bevorstehen. Lindsey Vonn ließ nämlich mit dem Wunsch aufhorchen, gemeinsam mit Shiffrin die erstmals stattfindende Team-Kombination bestreiten zu wollen.
"Jetzt vielleicht nicht mehr, nachdem sie mich heute Skifahren gesehen hat", scherzte Shiffrin, nachdem sie im "ORF"-Interview darauf angesprochen wurde. Ob sich die Teilnahme am neuen Bewerb ausgeht, daran zweifelte die 29-Jährige aber:
"Ich weiß nicht, ob ich schon so früh in die WM einsteigen kann. Ich muss RTL trainieren, ich muss Slalom trainieren – jeden Tag. Und ich brauche jeden Tag, um mich für diese beiden Rennen vorzubereiten. Aber es ist nicht ausgeschlossen. Und wenn, bin ich mit jeder Partnerin zufrieden bei der Team-Kombi."
"Kann jetzt wirklich ohne Stress fahren"
Zum dritten Mal in dieser Weltcupsaison stand Zrinka Ljutic ganz oben am Podest.
Mit einem beeindruckenden Vorsprung von 1,26 Sekunden sicherte sich die Kroatin vor Sara Hector und Lena Dürr den Sieg.
Dass sie gerade im zweiten Durchgang so schnell unterwegs war, wusste die 21-Jährige nicht einmal: "Es fühlt sich unglaublich an - ich habe keine Worte dafür. Ich habe nicht gewusst, dass ich im 2. Durchgang so schnell war. Ich habe versucht die Spuren zu treffen und ein bisschen zu attackieren."
Der Courchevel-Sieg bringt Ljutic nicht nur auf Rang zwei im Slalom-Weltcup. Der Ski-Youngster ist nun auch eine der großen Favoritinnen bei der WM. Angesprochen darauf, gab sich Ljutic aber gelassen:
"Ich sage jetzt, ich kann wirklich ohne Stress fahren und schauen, dass ich nur an mich denke. Jetzt ist es ein bisschen leichter – nach dem Ausfall in Flachau war es schwer für den Kopf. Aber jetzt habe ich Vertrauen in mich und möchte das zeigen."
Hector katapultierte sich dank eines Liedes nach vorne
Fast noch mehr als Ljutic strahlte die Zweitplatzierte des Courchevel-Slaloms. Sara Hector beförderte sich nach Rang sieben im ersten Durchgang noch aufs Stockerl.
Warum die Aufholjagd schließlich gelang, hatte einen recht kuriosen Grund: "Ich hatte im 2. Durchgang ein schwedisches Lied im Kopf. Der Text geht circa so: 'Gib alles, was du hast.' Das habe ich im Kopf gehabt und da habe ich gedacht, deswegen fokussiere ich mich jetzt. Und es ist aufgegangen."