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Assinger: "Ski-Affinität ist nicht mehr so groß wie früher"

Der Neo-ÖSV-Frauen-Coach sieht große Unterschiede im Vergleich zu den 70er Jahren.

Assinger: Foto: © GEPA

Nach Saisonende übernahm Roland Assinger das Amt des ÖSV-Frauen-Cheftrainers.

Der 49-jährige Kärntner hat sich in den ersten Wochen in seinem Job vor allem damit beschäftigt, Meinungen von Läuferinnen und Trainern einzuholen.

"Es war stundenlanges Zuhören gefragt, ich habe aber auch kritisch hinterfragt. Wobei ich nicht zu viel nachbohren will. Die Vergangenheit ist ad acta gelegt, wir haben den Reset-Knopf gedrückt", erklärt Assinger in einem Interview mit dem "Kurier".

Während man mit den Leistungen im Speed-Bereich durchaus zufrieden sein konnte, hatten die ÖSV-Frauen im vergangenen Winter vor allem in den technischen Disziplinen zu kämpfen. "Da hat sich sicher das eine oder andere eingeschlichen. Das wird auch einige Zeit in Anspruch nehmen. Ich sehe das wie bei einer Verletzung: Verletzt bist du sofort, der Weg zurück dauert lang."

Keine Extrawürste mehr für Liensberger

Schon etwas länger dauert auch die Suche der ehemaligen Weltmeisterin und Kugel-Gewinnerin Katharina Liensberger. "Das wird ein eigenes Thema", so Assinger, der die Vorarlbergerin nach diversen Alleingängen im Trainersektor wieder mehr ins Team integrieren will.

"Sie wird in das Team integriert sein. Diese Extra-Extrawürste möchte ich tunlichst vermeiden. Jede Athletin wird das kriegen, was sie braucht. Aber im Teamgefüge, das will ich so haben", stellt Assinger klar.

Das Potenzial für die Weltklasse habe Liensberger weiterhin. "Die Frau kann Ski fahren. Und sie hat noch dazu das große Plus, dass sie gesund ist. Sie kann wirklich mit vollem Elan in die neue Saison starten."

Assingers Trainings-Philosophie

Vielleicht hilft Liensberger ja auch Assingers Trainings-Philosophie, wieder zurück in die Spur zu finden. "Skifahren wird oft zu sehr verkompliziert. Es gibt da ein Sprichwort: Denken macht langsam. Und wenn ich viel denke, dann kann ich nicht das machen, was ich gelernt habe. Man muss es sehr einfach halten. Das ist mein Zugang: Wenige Worte, die müssen aber richtig sein. Und dann einfach so schnell wie möglich den Hügel runterfahren."

Allgemein beklagt Assinger auch ein bisschen den gesunkenen Stellenwert des Skisports in Österreich: "Die Ski-Affinität ist nicht mehr so groß wie früher. Als Franz Klammer 1976 die Olympiaabfahrt in Innsbruck gefahren ist, war kein Mensch auf der Straße. Davon sind wir weit weg. Skifahren ist heute nicht mehr, was es noch vor 20, 30 Jahren war. Es ist leider so, dass nicht mehr jedes Kind SKi fahren möchte bzw. auch kann."

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