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Ortlieb nach Sensations-Comeback: "Bin stolz darauf“

Nach fast zweijähriger Pause kehrt Nina Ortlieb auf Anhieb aufs Podest zurück. Das sagt die Vorarlbergerin zu ihrem Comeback:

Ortlieb nach Sensations-Comeback: Foto: © GEPA

Ein Comeback wie aus dem Bilderbuch! Nach fast zweijähriger Verletzungspause jubelt Nina Ortlieb im zweiten Rennen bei ihrem Comeback bereits wieder auf dem Podest.

Die Vorarlbergerin meldet sich nach langer Leidenszeit eindrucksvoll in der Weltspitze zurück. Nach Rang 6 in der ersten Abfahrt in Lake Louise legt sie am Samstag nach und steigert sich sensationell auf Rang zwei. Bis zur letzten Zwischenzeit hat sie sogar den Sieg in Reichweite.

Letztlich fehlen 34 Hundertstel auf Seriensiegerin Sofia Goggia. Für die 26-Jährige ist es das beste Abfahrtsergebnis ihrer Karriere.

"Ich bin stolz auf meine Leistung"

"Es ist fast nicht zu beschreiben, ich bin ein bisschen sprachlos", meint Ortlieb in einer ersten Reaktion im ORF-Interview. "Es tut einfach gut, wenn man bestätigt wird."

Böiger Wind war am Samstag ständiger Begleiter des Rennens. Das habe sie auch am Start mitbekommen, erklärt die Tochter von Olympiasieger Patrick Ortlieb.

"Es war nicht leicht. Wir haben schon mitgekriegt, dass schwierige Verhältnisse sind. Wir haben gewusst, es wird zum Kämpfen. Ich glaube, mir ist das wirklich gelungen. Ich bin stolz auf meine Leistung.“

Ergebnis der 2. Abfahrt in Lake Louise>>>

"Es war eine Hürde, hat viel Kraft gekostet"

Die noch zusätzlich an Bedeutung gewinnt, wenn man sich erinnert, dass die Vorarlbergerin am 10. Jänner 2021 ihr für lange Zeit letztes Rennen bestritt hat. Dann folgte das folgenschwere Training in Crans Montana mit dem Sturz. Kreuzband, Innenband, Meniskus, Patellasehne – im Knie war gerissen, was nur reißen konnte.

Es begann der lange und harte Weg zurück. Sieben Operationen musste sich Ortlieb unterziehen. Im Winter 2021/22 begann sie wieder mit dem Skitraining, fühlte sich aber noch nicht bereit für eine Rennrückkehr. Die Geduld hat sich nun bezahlt gemacht – mit einer Rückkehr aufs Podest.

Ortlieb blickt im Moment des Erfolgs auf die harte Zeit zurück. "Es war eine Hürde, hat viel Kraft gekostet. Es war aber nicht nur Eigenleistung, ich habe so viel Unterstützung aus meinem Umfeld bekommen. Wenn man 23 Monate Zeit hat, ist viel möglich“, streicht sie die positiven Aspekte hervor.

Die Stunde des Erfolgs nützt sie für ein großes Danke: "Mich hat mein Umfeld so gut unterstützt. Der Skiverband, das Olympiazentrum in Vorarlberg, der Skiklub, natürlich meine Familie. Ich wurde vom Skiverband vom ersten Tag meiner Verletzung an unterstützt. Ich bin froh, dass ich etwas zurückgeben kann.“

"War gespannt, was auf der Anzeigentafel steht"

Mit Platz zwei hat sie aber letztlich auch selbst überrascht.

"Ich habe mich schon gut gefühlt. Hier hat man einen langen Zieleinlauf, da kommen viele Gedanken. Ich war zufrieden mit meinem Lauf, aber oft täuscht das Gefühl", schildert Ortlieb die letzten Sekunden ihrer Fahrt.

"Ich war gespannt, was auf der Anzeigentafel stehen wird. Als dann der Zweier dagestanden ist, habe ich es fast nicht glauben können."

Nach den Vorstellungen in der Abfahrt zählt die Vorarlbergerin klarerweise auch im Super-G am Sonntag (19:00 Uhr) zum Favoritenkreis. In jener Disziplin, in der sie im Februar 2020 ihren bisher einzigen Weltcupsieg feiern konnte.

Seriensiegerin Sofia Goggia

Die große Siegerin in Lake Louise ist einmal mehr Sofia Goggia.

Die Italienerin jubelt über ihren 19. Weltcup-Erfolg. "Gestern war ich nicht so zufrieden mit meinem Skifahren. Heute habe ich mir gedacht, ich muss es so machen, wie ich es mir in meinem Kopf vorgestellt habe. Es war nicht perfekt, aber ich war fast perfekt unterwegs heute", betont die 30-Jährige.

Sie fühle sich im Moment gut und sei entspannt. "Ich habe technisch viel gearbeitet, ein bisschen anders als sonst. Damit bin ich wirklich zufrieden." Die Glanzleistung von Ortlieb kommentiert Goggia als "unglaublich".

Puchner rätselt etwas

Zweitbeste Österreicherin war Mirjam Puchner als Fünfte. Die Salzburgerin fuhr im ersten Teilstück vielleicht etwas zu sauber und schwang mit Rückstand ab. Goggia war 0,97 Sekunden schneller als die am Vortag viertplatzierte Puchner.

"Ich muss mir das anschauen, wo ich da so viel Zeit verliere. Ob es der Start ist, dass ich nicht gescheit rauskomme", rätselte sie im Ziel ein wenig.

"Es sind einfach dann Kurven dabei, wo ich nicht ganz so entschlossen bin und wo es mir wahrscheinlich einfach auf dem Schnee das Tempo extrem reduziert. Das muss ich morgen besser machen", sagte sie in Hinblick auf den Super-G am Sonntag.

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