Während die Männer pausieren, meldet sich der Frauen-Skiweltcup dieses Wochenende programmgemäß aus Nordamerika zurück.
Bei der großen Heimshow von Mikaela Shiffrin in Killington (USA) versucht Österreichs Ski-Technikteam den Aufwärtstrend zu bestätigen. Nach ansprechender Slalom-Vorstellung in Levi warten am Thanksgiving-Wochenende ein Riesentorlauf (Samstag, 1. DG im LIVE-Ticker ab 16 Uhr) und ein Slalom (Sonntag, 1. DG im LIVE-Ticker ab 16 Uhr) auf Katharina Liensberger und Co.
Der Großteil der Tausenden von Fans wird aber hauptsächlich wegen Shiffrin nach Vermont pilgern. Die 28-Jährige ist zwar in Colorado geboren, ging aber in der nahen Burke Mountain Academy zur Schule.
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Spezielle Ausgangslage für Shiffrin
Die Ausgangslage für die vom US-Skiverband als "GOAT" ("Greatest of all time") gepriesene Ausnahmeathletin ist speziell. Anders als in vielen Jahren zuvor geht Shiffrin in ihr Heimspiel nicht mit dem Nimbus der Unschlagbaren.
Durch einen Trainingssturz samt Knochenprellung im Knie hatte sie zuletzt an Überlegenheit eingebüßt und einer Petra Vlhova in überragender Frühform im Levi-Slalom-Doppel nicht Paroli bieten können. Das zweite Rennen gewann Shiffrin dennoch, weil Vlhova mit klarer Bestzeit einfädelte. Die Fragezeichen nach der Form werden bei Shiffrin also da sein, der Druck ist es sowieso. 2016 war der Skiweltcup an die US-Ostküste zurückgekehrt, fünf der elf Rennen seitdem endeten mit einem Shiffrin-Sieg.
Ohne das vergangene Jahr wäre die Bilanz noch imposanter. Die Ränge 13 (Riesentorlauf) und fünf (Slalom) waren für Shiffrin eine herbe Enttäuschung, im Torlauf wurde sie im sechsten Anlauf überhaupt erstmals in Killington bezwungen. Lara Gut-Behrami und die Ex-aequo-Slalom-Siegerinnen Wendy Holdener/Anna Swenn Larsson wollen ihre Erfolge aus der Vorsaison wiederholen.
ÖSV: Teamgeist als Erfolgsfaktor
Die ÖSV-Frauen hoffen, den Schwung auf nordamerikanischen Schnee mitgenommen zu haben. Liensberger ist die größte heimische Hoffnung, vor allem im Slalom am Sonntag nach Platz drei in Levi. Im Riesentorlauf am Samstag liegt die Latte niedriger. In Sölden war Franziska Gritsch als Zehnte die Beste. Weitere Top-Ten-Ergebnisse würde der ÖSV als Erfolg werten.
Einen Grund für den hoffnungsvollen Saisonstart sehen viele Läuferinnen im Teamgeist. "Es hat sich schon sehr viel ins Positive verwandelt", meinte Stephanie Brunner. Der Chefcoach Roland Assinger hat neue Trainer installiert und Trainingsgruppen umgebaut.
"Das Mannschaftsgefüge ist auf alle Fälle wieder viel mehr da. Es waren letztes Jahr doch ein paar Grüppchen in der Gruppe. Ich glaube, das Gemeinschaftliche war nicht mehr so da", erklärte Katharina Huber. "Selten, dass wir so viel Spaß gehabt haben und harmoniert haben. Es ist die Lockerheit da, und auch der Humor", sagte Katharina Truppe, im Vorjahr Slalom-Dritte in Killington.
Liensberger hat den Spaß wiedergefunden
Voll integriert ins Gefüge und ohne eigenen Trainer scheint auch Liensberger aufzublühen. "Es ist sehr schön, wenn wir uns miteinander pushen können. Das macht noch einmal mehr Spaß, und das zeigt sich dann auch in der Gruppenleistung", meinte die Vorarlbergerin. Ihr Wunschtraum wäre einmal ein Dreifach-Erfolg, wie ihn die ÖSV-Männer in der Vorwoche beim Slalom in Gurgl schafften.
Durch das erneuerte Zusammengehörigkeitsgefühl mache "auch ein Monat Reisen mehr Spaß als sonst", betonte Truppe, der in Amerika vor allem die Shopping Outlets und um die Jahreszeit die opulente Weihnachtsbeleuchtung gefallen. "In Amerika kannst du fast überall einen Burger essen, weil die einfach gut sind", sagte die 27-Jährige. Beim Thanksgiving Dinner am Donnerstag wurde aber traditionell Truthahn kredenzt.
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