Die "next generation" hat alles gegeben, doch am Ende konnten auch zwei persönliche Bestleistungen nicht verhindern, dass Mikaela Shiffrin in Gurgl ihren 99. Weltcup-Sieg feiert. Ewige Bestenliste >>>
Die 18-jährige Lara Colturi und die 25-jährige Camille Rast erklommen erstmals das Podest, den Platz ganz oben hat in dieser Slalom-Saison bisher aber Shiffrin gepachtet. Rennergebnis >>>
"Es war ein ziemlich spannender, nervenaufreibender Tag. Ich habe gehofft, es mit Startnummer eins auf der neuen Strecke nicht zu vermasseln. Ich spürte Druck, die Nerven, alle diese Emotionen", verrät Shiffrin nach der Premiere in Gurgl.
Wie Gurgl Erinnerungen an Peking weckte
Die Sicherheit auf dem Schnee war nicht hundertprozentig da, meint die US-Amerikanerin.
"Der Schnee war ein bisschen trocken, um ehrlich zu sein hat er mich an Peking erinnert. Wir alle wissen, wie das für mich ausgegangen ist", sagt Shiffrin. Anders als bei Olympia 2022 schaffte sie es durch die ersten fünf Tore.
Ihre Halbzeitführung verteidigte sie letztlich souverän, über fünf Zehntel vor Colturi und Rast.
Dabei sei sie vor dem 2. Durchgang "richtig nervös" gewesen. "Ich habe gehört, wie bei den Läuferinnen vor mir alle gejubelt haben. Das bedeutet immer, dass sie einen richtig guten Lauf hatten. Und dann wurde es immer dunkler und ich dachte nur: 'Scheiße, ich glaube nicht, dass das heute klappt'".
Es hat geklappt.
Shiffrin fuhr ihren insgesamt 154. Stockerlplatz im Weltcup ein. Damit fehlt ihr noch eine Podestplatzierung auf den Allzeitrekord der schwedischen Skilegende Ingemar Stenmark. Es war auch Shiffrins 62. Sieg im Slalom-Weltcup, der 15. allein in Österreich. Bestenliste - Slalom-Weltcupsiege >>>
"Ich mag den Hang sehr, es erinnert mich ein bisschen an Schladming. Der Hang, die Strecke, das Publikum - es ist wunderbar, hier zu sein", fühlt sich die US-Amerikanerin in Gurgl wohl.
100er beim Heimrennen? "Es muss so viel richtig laufen"
In der kommenden Woche hat Shiffrin bei ihrem Heimrennen in Killington zwei Chancen (Riesenslalom am 30. November und Slalom am 31. November), die sagenumwobene Zahl von 100 Weltcup-Siegen zu erreichen.
"Es ist nicht unmöglich, aber es muss so viel richtig laufen", sagt Shiffrin. "Ich denke, von außen betrachtet sieht es einfach aus oder es sieht so aus, als müsste es so passieren, aber selbst heute hat es so viel Energie gekostet, mein bestes Skifahren abzurufen."
Die Konkurrenz fordere sie heraus. "Deshalb halte ich das nicht für selbstverständlich", sagt Shiffrin.