Nicole Schmidhofer wird auf ein Antreten in den Weltcup-Speedrennen am Wochenende in Val d'Isere verzichten.
Die Steirerin wird stattdessen Trainingskilometer sammeln und will im Jänner in Zauchensee (15./16.), Cortina (22./23.) und Garmisch-Partenkirchen (29./30.) mit ansprechenden Leistungen noch die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Peking schaffen. Nach dem "grandiosen" 15. Platz im Super-G von Lake Louise verlief St. Moritz für sie enttäuschend.
Dass sie sich die komplexe Knieverletzung am 18. Dezember 2020 in Val d'Isere zugezogen hatte, spielte beim Verzicht auf Frankreich wohl auch eine Rolle, gab sie Mittwochabend in einem Online-Medientermin zu.
"Der Kopf will, aber der Körper zieht noch zurück"
"Es hat doch ein bissl gegraben in mir. Allgemein bin ich froh, wenn der 18. Dezember da ist, das war doch sehr präsent in den letzten Wochen. Es war ein zäher Weg, ich bin froh, dass es mir körperlich so gut geht."
Sie stehe gut am Ski, sei technisch nicht weit weg. Aber bei den Übergängen und Situationen, wo es in Kompressionen reingeht, fehlen noch Vertrauen und Überzeugung. Das zeigte sich in St. Moritz, wo sie in den beiden Super-G als 33. und 31. außerhalb der Punkteränge landete. "Der Kopf will, aber der Körper zieht noch zurück, das kommt von innen raus. Ich erhoffe mir mit vielen Kilometern, dass es besser wird und mehr Selbstverständlichkeit kommt."
Es gehe jetzt darum, den Ski laufen zu lassen. "Und das geht nur über viele Fahrten, für die Top 20, 30 ist das derzeit zu wenig. Ich war gefühlt sehr schnell auf dem Level, wo ich jetzt bin, aber die letzten Schritte sind sehr, sehr kleine. Es ist schwierig, die Geduld auszupacken."
Sie trainiert derzeit in Tarvis Abfahrt, sechs Fahrten pro Tag sind möglich, nächste Woche soll in Österreich im Super-G-Bereich gearbeitet werden. "Es kommen im Jänner drei Rennwochenenden, die mir voll taugen. Ich muss schauen, dass ich ans Limit gehen und attackieren kann. Ich muss schauen, wo die kleine Bremse eingebaut ist. Wenn ich zu Olympia fahren will, müssen alle drei Rennwochenenden gut sein, jeder will dabei sein", meinte die 32-jährige Weltmeisterin von 2017.