Mikaela Shiffrin sichert sich mit dem Sieg in Ofterschwang einen Tag nach dem Gesamt-Weltcupsieg auch die kleine Kristallkugel im Slalom.
Die 22-jährige US-Amerikanerin gewinnt somit bereits zum fünften Mal den Slalom-Weltcup, feiert ihren insgesamt 42. Weltcup-Sieg und den 31. in ihrer Spezial-Disziplin. Die Schweizerin Wendy Holdener landet mit 0,09 Sekunden Rückstand auf Rang zwei, Frida Hansdotter (Schweden) wird Dritte (+0,72).
Über seine starke Vorstellung dürfen sich auch die Österreicherinnen freuen: Katharina Gallhuber jubelt als Fünfte (+0,95) über das beste Slalom-Ergebnis ihrer bisherigen Karriere. Bernadette Schild wird Sechste. Auch Katharina Liensberger als Zehnte, Carmen Thalmann als Elfte und Katharina Truppe als 13. landen in den Top-15.
Michaela Kirchgasser und Veronika Velez Zuzulova (SVK) zelebrieren mit Showlauf im Dirndl ihren Abschied.
Nur Vreni Schneider besser
Bereits seit dem Vortag stand die Atomic-Läuferin als Weltcup-Gesamtsiegerin fest. Mit den beiden Glasbechern aus dieser Saison, die sie kommende Woche in Schweden als dann schon 23-Jährige in Empfang nehmen wird, hat sie insgesamt sieben Kristallkugeln gewonnen. "Es ist noch immer mein Ziel, die Saison gut abzuschließen. Da muss man noch Feuer haben", sagte Shiffrin, die am Dienstag ihren Geburtstag feiert.
Beste ÖSV-Bilanz der Saison
Die ÖSV-Damen schnitten als Team so stark ab wie noch in einem Slalom in diesem Weltcup-Winter. Bernadette Schild beendete das Rennen als Sechste, Katharina Liensberger (10.), Carmen Thalmann (11.) und Katharina Truppe (13.) landeten im vorderen Mittelfeld. Das Quintett Gallhuber, Schild, Truppe, Liensberger und Thalmann wird auch beim Saison-Kehraus in Aare dabei sein.
Katharina Huber verbesserte sich im zweiten Durchgang von Platz 26 auf 20. Nur Stephanie Brunner erwischte wieder keinen guten Tag und schied in der Entscheidung aus. Die Tirolerin musste bereits den sechsten Ausfall in einem Slalom nacheinander verzeichnen, wenn man auch die Olympischen Spiele hinzurechnet.
Die Ausgangslage vor dem zweiten Durchgang hatte ein noch besseres Resultat aus österreichischer Sicht möglich erscheinen lassen, hatten sich doch Gallhuber und Schild direkt hinter Shiffrin in Lauerstellung befunden. Im Finale fielen die beiden auf der schon ramponierten und vom Regen beeinträchtigten Piste von den Stockerlplätzen.
Gallhuber "von Medaille beflügelt"
Gallhuber hatte vor knapp drei Wochen in Südkorea Olympia-Bronze gewonnen. "Mich hat die Medaille sehr beflügelt. Das war so: Ja, ich kann vorne mitfahren. Ich habe mir gedacht, das will ich auch heute wieder zeigen", verriet sie nach ihrem Lauf mit Startnummer eins. Nach dem Rennen resümierte sie mit einem lachenden, einem weinenden Auge. "Weil ich einfach Zweite war nach dem ersten Durchgang und es doch dann im zweiten ein bissel verkackt habe. Aber ich bin superhappy mit dem fünften Platz", betonte sie.
Schild nahm von Olympia nicht die Enttäuschung des Rückfalls nach hervorragender Zwischenzeit mit, sagte sie, sondern das Wissen, dass die Form stimmt. "Ich habe gewusst, Olympia war wirklich eine Topfahrt", meinte die Salzburgerin. "Ich weiß, dass ich schnell bin." Im Finale sei sie zu ungeduldig gewesen. "Es ärgert mich unglaublich, weil am Start hat mir der Servicemann noch eingeflüstert: Die engste Linie kannst du nicht fahren. Ich bin dann rausgestartet und habe mir gedacht: Natürlich kann ich das!"