Das ÖSV-Team muss in Zukunft auf einen langjährigen Bestandteil seines Frauen-Teams verzichten: Ramona Siebenhofer beendet ihre Laufbahn.
Die 31-Jährige gewann in ihrer Karriere zwei Weltcuprennen. Beide in Cortina d'Ampezzo am selben Wochenende: am 18. und 19. Jänner 2019 triumphierte sie in den beiden Abfahrten im italienischen Traditions-Weltcuport.
Saisonstatistik von Ramona Siebenhofer>>>
Insgesamt sieben Mal stand Siebenhofer im Weltcup am Podest.
Neuer Job in Murau
"Ich bin nicht mehr bereit, mein ganzes Leben dem Skisport zu widmen", sagte die Steirerin im Rahmen eines ÖSV-Termins am Freitag.
Gerüchte um ihren Rücktritt gab es schon länger und auch Siebenhofer selbst spürte schon seit einiger Zeit, dass der Punkt gekommen war.
"Ich hatte schon beim Weltcup-Finale in Soldeu das Gefühl, dass es das gewesen ist. Ich höre jetzt auf mein Bauchgefühl", begründet sie.
Lob von Stadlober und Karner
"Ramona hat über die Jahre eine wichtige Rolle im Damen-Team eingenommen", sagte Ski-Austria-Präsidentin Roswitha Stadlober. "Sie wird ihren Weg weiter zielstrebig gehen - und wer weiß, wo dieser Weg noch hinführen wird."
Auch für die Zukunft hat sie bereits Pläne geschmiedet. Sie werde ab Mitte des Jahres ihren Dienst bei der Polizei-Dienststelle in Murau antreten, gab die nunmehrige Ex-Läuferin bekannt.
Viele Rücktritte im Ski-Weltcup>>>
"Sie wird für uns in der Polizei eine wichtige Ergänzung sein", betonte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) in einer kurzen Ansprache.
Siebenhofer: Die "Unvollendete"
Siebenhofer hatte ihr Weltcup-Debüt am 28. Dezember 2009 in Lienz bei einem Riesentorlauf gegeben. Obwohl die Steirerin aus Krakaudorf ihre Stärken in den schnellen Disziplinen hatte, agierte sie als Allrounderin und war auch im Riesentorlauf, in der Alpinen Kombination und sogar bei einigen Slaloms am Start.
Kein Glück hatte Siebenhofer bei Großereignissen. Ihre Karriere beendete sie ohne Medaillengewinn gewissermaßen "unvollendet".
Zwei Olympische Spiele und vier WM-Teilnahmen stehen in ihrem sportlichen Lebenslauf, bei den Weltmeisterschaften war sie mit zwei vierten und drei fünften Plätzen zumindest ein paar Mal knapp dran.
In Aare verpasste sie Kombi-Bronze 2019 nur um vier Hundertstelsekunden.