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Shiffrin scheitert in Lenzerheide an Kristallkugel

US-Amerikanerin scheidet auf Weg zu Kristall aus, zwei ÖSV-Damen in Top 10.

Shiffrin scheitert in Lenzerheide an Kristallkugel Foto: © GEPA

Mikaela Shiffrin muss weiter auf ihre fünfte Kristall-Kugel im Slalom warten.

Die US-Amerikanerin fällt in Lenzerheide als Halbzeit-Führende auf Sieg-Kurs aus.

Den Sieg sichert sich Petra Vlhova. Die Slowakin fährt mit einem starken zweiten Lauf als Sechste auf Platz eins vor. Frida Hansdotter (+0,10) und Wendy Holdener (+0,52) folgen auf zwei und drei.

Auch Bernadette Schild fällt auf dem Weg zu einer Top-5-Platzierung eigentlich aus, steigt aber zurück und kommt mit über sechs Sekunden Rückstand als 25. ins Ziel.

Katharina Liensberger katapultiert sich mit einem tollen zweiten Lauf vom zwölften auf den sechsten Platz. Gleich dahinter platziert sich Katharina Gallhuber, die ihre Platzierung aus Durchgang eins halten kann.

Auch Katharina Truppe kann sich vom 14. Zwischenrang leicht verbessern. Mit einer fehleranfälligen Fahrt landet die 22-Jährige schließlich auf Platz 13 (+2,95).

Julia Grünwald landet auf Rang 21, Stephanie Brunner fällt auch im vierten Slalom in Serie aus.

Ergebnis des Slaloms in Lenzerheide>>>

Shiffrin kurz vor dem Ziel out

Für Shiffrin schien in der Schweiz alles angerichtet zum großen Sieg. Über eine halbe Sekunde Vorsprung auf die Schweizerin Holdener hatte die Slalom-Olympiasiegerin nach Lauf eins. In der Entscheidung lag sie gewaltige 1,09 Sekunden vor der führenden Vlhova, also sie kurz vor dem Ziel Rücklage bekam und die Kontrolle über die Ski verlor.

Shiffrin stieg zurück, fuhr mit großem Rückstand ins Ziel und wurde nach nachträglicher Änderung der offiziellen Rennergebnisse (ursprünglich Platz 27) letztlich als "ausgeschieden" gewertet.

Ausfallserie bei Shiffrin

Damit riss unmittelbar vor Olympia auch die beeindruckende Slalom-Siegesserie der jungen Amerikanerin, die diesen Winter schon zehn Weltcuprennen gewonnen hat. Aber schon davor hatte die überlegene Gesamt-Führende im Weltcup etwas müde gewirkt. Deshalb wird sie die kommenden Weltcup-Rennen auslassen und direkt nach Korea fliegen.

In den jüngsten vier Rennen ist Shiffrin drei Mal ausgefallen und hatte am Samstag im Riesentorlauf von Lenzerheide "nur" Platz 7 geschafft. Insgesamt fünf Rennen ohne Podestplatz, das war Shiffrin zuletzt vor mehr als drei Jahren passiert.

Damit verpasste Shiffrin auch die Chance, den derzeit noch gemeinsam mit Annemarie Moser-Pröll gehaltenen "U23-Rekord" auszubauen bzw. an Siegen mit der auf Platz 5 liegenden Schwedin Anja Pärson gleich zu ziehen. Mit ihrem 11. Saisonsieg wäre sie zudem weiter erfolgreich auf der Jagd nach Vreni Schneiders Sieg-Bestmarke (14) aus der Saison 1988/89 gewesen.

Liensberger: "War nervös"

Die strahlenden Gesichter fand man an diesem Tag anderswo. Neben Siegerin Vlhova jubelte vor allem Liensberger. Die 20-jährige lieferte nach ihren beiden 8. Plätzen in Zagreb und Flachau als 6. ihr bisheriges Top-Ergebnis im Weltcup ab und erzielte im Finale die 4. Laufzeit.

"Ich war natürlich dementsprechend nervös", gestand Liensberger. "Dennoch habe ich einfach versucht, gut Ski zu fahren und Olympia auszublenden. Ich kann nur gute Leistungen zeigen, alles andere ist Sache der Trainer", sagte die "Harfenspielerin" aus Göfis.

Schild: "Dummer Fehler"

Während auch die ebenfalls erst 20-jährige Niederösterreicherin Gallhuber ein weiteres Top-Ten-Ergebnis ablieferte ("Nach einer so langen Rennpause motiviert mich ein gutes Ergebnis sehr"), haderte Schild mit ihrem Malheur. Beim Versuch, in der Entscheidung im Flachteil Tempo zu machen, verfing sich eine Torstange zwischen Schienbeinschützer und Skistock.

"Das war ein dummer Fehler, aber auch Pech", sagte Schild seufzend. "Aber sowas passiert halt im Slalom, das muss ich hinnehmen", ergänzte die Salzburgerin, die zuletzt in Flachau hinter Shiffrin Zweite geworden war. "Ich fahre aber an sich ja gut. Natürlich kann das bei den Spielen auch wieder passieren, der Slalom ist eben risikoreich."

Die Vorstellungen von Liensberger und Gallhuber retteten etwas die ernüchternde Bilanz der ÖSV-Damen in Lenzerheide, wo die letzten Olympia-Entscheidungen fallen mussten. Vor allem der Riesentorlauf, in dem man nun schon seit 17 Rennen ohne Podestplatz ist, ist eine Baustelle. Olympia-Kandidatin Michaela Kirchgasser schied nach der Kombi auch am Sonntag im Spezialslalom aus.

Bemerkenswert fuhr mit Veronika Velez-Zuzulova hingegen auch die zweite Slowakin. Bei ihrem Comeback nach Kreuzbandriss und Spezial-OP im September wurde Velez-Zuzulova im einzigen Olympia-Vorbereitungsrennen 12., obwohl sie nur wenige Tage hatte trainieren können. Nach den Spielen, wo sie Fahnenträgerin ist, wird die 33-Jährige aus Bratislava offensichtlich zurücktreten.

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