Österreichs Damen starten mit einem Podestplatz in die neue Speed-Saison! Stephanie Venier fährt in der wegen dem vielen Neuschnee verkürzten ersten Abfahrt in Lake Louise auf Rang drei (+0,45).
Der Sieg geht nach einer sensationellen Fahrt an Ester Ledecka. Die Tschechin, 2018 Olympiasiegerin im Super-G und Snowboard, setzt sich mit Startnummer 26 0,35 Sekunden vor Corinne Suter aus der Schweiz durch und feiert ihren ersten Weltcupsieg.
Die Vorarlbergerin Nina Ortlieb überrascht mit Rang vier (+0,66). Nicole Schmidhofer, die sich vergangenen Winter die kleine Kristallkugel sichern konnte, belegt Rang sieben (+0,74).
Tamara Tippler, Ramona Siebenhofer und Mirjam Puchner belegen die Plätze 12 bis 14, Elisabeth Reisinger (19.) und Michaela Heider (25.) sammeln ebenfalls noch Weltcup-Punkte.
Mikaela Shiffrin, die 2017 in Lake Louise ihre bisher einzige Weltcup-Abfahrt gewinnen konnte, nimmt nicht das letzte Risiko und belegt Rang zehn, gefolgt von Kajsa Vickhoff Lie (NOR), zwei Mal Schnellste im Training.
Ilka Stuhec belegt bei ihrem Comeback nach einem im Februar erlittenen Kreuzbandriss Rang 17.
Ergebnis der 1. Abfahrt in Lake Louise>>>
Siegerliste der Abfahrten in Lake Louise>>>
Ledecka: "Ein großartiges Gefühl"
Die erste von zwei Weltcup-Abfahrten der Damen in Lake Louise stand wegen Neuschnee auf der Strecke kurz vor einer Absage, ging mit Verspätung auf verkürztem Kurs dann aber doch über die Bühne.
Multi-Talent Ledecka hatte vor dem Freitags-Coup dank der Unterstützung ihres Sponsors einen Monat im kanadischen Nakiska trainiert und lieferte eine technisch exzellente Fahrt ab.
Die Pragerin reagierte in Kanada auf ihren Triumph ähnlich verblüfft wie im Februar 2018, als sie in Südkorea bei Olympia die Österreicherin Anna Veith unerwartet um eine Hundertstel noch Gold im Super-G weggeschnappt hatte. Spätestens seit Freitag muss die Weltcup-Gesamtsiegerin im Parallel-Weltcup der Raceboarder niemandem mehr beweisen, ob sie eine Eintagsfliege auf Ski ist oder nicht. "Es fühlt sich großartig an", jubelte Ledecka. "Gut, dass das Rennen doch noch stattgefunden hat. Ich hab's genossen."
Venier: "Habe das Rennen unten gerettet"
Während sich Abfahrts-Weltcupsiegerin Nicole Schmidhofer mit Platz sieben begnügen musste, holte Venier als Dritte für Österreichs vergangenen Winter so erfolgreiche Speed-Damen immerhin einen Podestplatz.
"Als der Start runtergesetzt worden ist, habe ich mir gedacht, dass das nicht so gut ist, weil ich nicht so gut im Starten bin. Ich habe das Rennen unten gerettet", sagt die Drittplatzierte Venier.
Bestes Weltcup-Ergebnis für Ortlieb
Hinter der Tirolerin sicherte sich Nina Ortlieb als Vierte ihr bisher klar bestes Weltcupergebnis. Die Tochter von Olympiasieger Patrick Ortlieb ist in ihrer Karriere schon oft verletzt gewesen.
"Es hat mich irrsinnig gefreut, dass nach dem guten Training auch im Rennen so gut geklappt hat", sagte Ortlieb, die ohne ihren Fehler ebenfalls Podestchancen gehabt hätte. "Ich habe mich das nicht zu hoffen getraut", sagte die Vorarlbergerin im ORF-Fernsehen. "Es hat gezeigt, dass eine tolle Saison vor mir steht."
Schmidhofer: "Muss mich fast entschuldigen"
Schmidhofer hatte im Vorjahr in Kanada beide Abfahrten gewonnen und startete auch diesmal ausgezeichnet. Den möglichen Sieg verspielte die Steirerin im Schlussteil der Abfahrt. Schmidhofer machte es unter anderem am missglückten Zielsprung fest.
"Ich muss mich fast entschuldigen, dass ich nicht so gut springe", erklärte sie. Den entscheidenden Rückfall hatte sie aber bei der Ausfahrt aus dem Steilhang erlitten. "Bis dahin war ich brutal schnell. Dann bin ich in den weichen Schnee gekommen, es hat mich sofort gestoppt und das Tempo gefressen. Damit war das Podest weg", so Schmidhofer. Die Steirerin hatte bei der Auslosung freiwillig die Startnummer sieben Venier überlassen und selbst die neun gewählt.
Am Samstag (20:30 Uhr im LIVE-Ticker) steht beim Speed-Auftakt der Ski-Damen in Kanada eine weitere Abfahrt auf dem Programm, am Sonntag folgt noch ein Super-G.