Der Sieg im Riesentorlauf von Kranjska Gora geht an eine Kanadierin - zum ersten Mal seit Kathy Kreiner 1974 in dieser Disziplin des alpinen Ski-Weltcups!
Valerie Grenier münzt ihre bereits überraschende Halbzeitführung perfekt um und gewinnt 0,37 Sekunden vor der Italienierin Marta Bassino. Es ist ihr erster Weltcupsieg. Petra Vlhova legt einen starken zweiten Durchgang hin, die Slowakin holt sich Rang drei (+0,40).
Mikaela Shiffrin muss weiter auf ihren 82. Weltcupsieg warten und wird Sechste (+1,33). Für die ÖSV-Technikerinnen gibt es die nächste Schlappe, auch wenn Franziska Gritsch als Zwölfte (+2,06) und Ricarda Haaser auf Rang 14 (+2,18) noch leichte Ergebniskosmetik betreiben.
Stephanie Brunner landet auf Rang 18 (+2,57), Katharina Liensberger muss sich mit Platz 21 begnügen (+2,81). Nina Astner holt als 26. erstmals Weltcup-Punkte, Ramona Siebenhofer wird 29.
Schon am Semmering ihr Potenzial gezeigt
Grenier ist im Weltcup davor noch nie auf das Stockerl gefahren, zeigte aber auf dem Semmering mit Bestzeit im zweiten Durchgang des zweiten Rennes ihr Potenzial.
Auf dem Podkoren bringt sie in beiden Läufen die schnellste Zeit ins Ziel und lässt den kanadischen Skiverband erstmals seit dem Dreikönigstag 1974 in Pfronten wieder einen Sieg in einem Frauen-Riesentorlauf bejubeln.
Sestriere-Siegerin Bassino untermauert mit Rang zwei ihre Konstanz und fährt zum siebenten Mal hintereinander aufs RTL-Podest.
ÖSV hofft auf Lehren für Sonntag
Die Österreicherinnen schaffen einmal mehr nicht den Schwung aus der Krise in ihrer Problemdisziplin und verpassten im fünften Saison-Riesentorlauf zum dritten Mal die Top-Ten-Plätze. Beste ÖSV-Läuferin ist Gritsch, die mit Rang zwölf ihr bestes RTL-Saisonergebnis schafft.
"Ich denke für mich, Schritt für Schritt. Ich glaube, dass auch heute wieder positive Sachen dabei waren. Für mich heißt es einfach, das Ganze wirklich von oben bis unten durchziehen, und das gleich zweimal. Ich hoffe, dass für mich persönlich morgen der nächste Schritt geht", erklärt die 25-Jährige im ORF-Interview.
Ricarda Haaser macht mit einem guten zweiten Lauf sieben Plätze gut und klassiert sich mit 2,18 Sek. Rückstand auf Rang 14.
"Es war sicher ein besserer Lauf, ich habe mich deutlich wohler gefühlt vom Skifahren her. Ich habe ab und zu ein bisschen ein Linienproblem gehabt, das hat im oberen Teil schon angefangen, dass ich nicht direkt hinters Tor gekommen bin. Ich habe ihn nicht ganz auf Zug gehalten, das war das eine oder andere Mal ein bissl zu direkt", sagt Haaser und kündigt für Sonntag an: "Gleich weg so fahren wie jetzt im zweiten Durchgang, mit der Attacke."
Katharina Liensberger, nach dem ersten Lauf (16.) beste Österreicherin, verpatzt den zweiten Durchgang und kommt nur auf Rang 21 mit 2,81 Sek. Rückstand.