Mikaela Shiffrin hat ihren alleinigen Siegrekord noch nicht: Der US-Superstar muss sich beim Nachtslalom der Frauen von Flachau Petra Vlhova geschlagen geben!
Die Slowakin führt schon nach dem ersten Durchgang und holt sich mit 0,43 Sekunden Vorsprung ihren ersten Saisonsieg. Dritte wird die Deutsche Lena Dürr, nachdem die Überraschungsdritte zur Halbzeit - die Kroatin Zrinka Ljutic - im Finale einfädelt.
Katharina Liensberger gelingt als bester Österreicherin mit Rang sechs ein Mini-Lichtblick für die gebeutelten ÖSV-Technikerinnen, der Rückstand ist mit 2,62 Sekunden aber groß. Katharina Truppe landet auf Rang zwölf (+3,56), Katharina Huber auf 16 (+3,79) und Franziska Gritsch auf 20 (+4,20).
Shiffrin nicht fit, aber deswegen zufrieden
Für Vlhova, die sich über ein Preisgeld von 66.000 Euro freuen darf, ist es der 27. Weltcup-Sieg, der dritte in Flachau. "Flachau ist ein spezielles Rennen für mich. Ich fühle mich großartig und bin sehr glücklich", sagt die 27-Jährige
Die gesundheitlich ein wenig angeschlagene Shiffrin verpasst beim 30-Jahr-Jubiläum auf der heutigen Hermann-Maier-Weltcupstrecke unterdessen ihren 83. Weltcup-Erfolg, womit sie alleinige Rekordhalterin geworden wäre.
Dürr freut sich über einen "wunderbaren" Abend. "Das ist publikumstechnisch das beste Rennen im ganzen Jahr, eine brutale Stimmung", sagt die Deutsche.
Die 18-jährige Kroatin Zrinka Ljutic, die im ersten Durchgang mit Startnummer 17 noch auf Platz drei vorfuhr, fädelt in der Entscheidung ein.
Truppe vergibt besseres Ergebnis vor der Ziellinie
Nichts mit einem Podestplatz zu tun haben neuerlich die ÖSV-Frauen um Liensberger. Die Vorarlbergerin holt im Finale aufgrund diverser Ausfälle noch zwei Positionen auf, hat aber einen großen Rückstand von 2,62 Sekunden.
Katharina Truppe, Elfte zur Halbzeit, ist mit einer starken Fahrt auf dem Weg zu einer überlegenen Zwischenbestzeit. Die Kärntnerin fabriziert wenige Meter vor dem Ziel aber einen Steher und landet schlussendlich auf Rang zwölf (+3,56). "Seit langem bin ich wieder gut Ski gefahren", ist Truppe mit ihrer Fahrt bis zum Fehler zufrieden.
Katharina Huber, in dieser Saison bereits dreimal im Slalom ausgefallen, landet nach einem Patzer im zweiten Durchgang auf Platz 16 (+3,79).
"In letzter Zeit war es nicht einfach mit den vielen Ausfällen, da kam auch ein bisschen Unsicherheit dazu. Aber ich habe heute gespürt, dass der Ski wieder fährt. Das gibt mir Mut für die nächsten Aufgaben", sagt Huber.
Franziska Gritsch muss sich nach einem Steher im Finale mit dem 20. Rang (+4,20) begnügen.
Erster Durchgang bei Liensberger nicht am Limit
Im ersten Durchgang hatte Vlhova die durchaus schwierige Kurssetzung ihres Trainers Mauro Pini genutzt, um mit Startnummer sechs die Halbzeitführung zu fixieren. Shiffrin blieb als erste Läuferin auf der Strecke mit einem Rückstand von 17 Hundertstelsekunden in Schlagdistanz.
Das Top-Duo im Slalom hatte einen großen Vorsprung auf die restliche Konkurrenz, Liensberger war etwa nicht ans Limit gegangen. "Ich habe das eine oder andere Mal doch mehr zurückgezogen als ich hätte müssen", sagte die 25-Jährige nach dem ersten Lauf.
Die weiteren ÖSV-Läuferinnen schafften vor heimischer Kulisse nicht den Sprung in den 2. Durchgang. Marie-Therese Sporer musste sich mit Platz 36 zufrieden geben, nicht ins Ziel gekommen waren Lisa Hörhager, Valentina Pfurtscheller und Sophia Waldauf.
Weiter geht es beim Heim-Weltcup am kommenden Wochenende in St. Anton am Arlberg mit Speed-Rennen auf der Karl-Schranz-Rennstrecke. Die Technikerinnen haben bis zum Riesentorlauf am 24. Jänner am Kronplatz zwei Wochen Zeit, um vor der WM in Courchevel/Meribel (6. bis 19. Februar) noch ein wenig Abstand zu gewinnen.