Die Ski-Saison 2019/20 beginnt mit einer (angekündigten) Überraschung! Alice Robinson jubelt am Gletscher in Sölden sensationell über ihren ersten Weltcupsieg.
Die 17-jährige Neuseeländerin schlägt in einem spannenden Rennen Dominatorin Mikaela Shiffrin (USA) knapp um 0,06 Sekunden. Das Podest komplettiert Tessa Worley (FRA) mit 0,36 Sekunden Rückstand.
Aus rot-weiß-roter Sicht überrascht Franziska Gritsch.
Der Ötztalerin gelingt nach Rang 28 zur Halbzeit im Finale ein großer Sprung nach vorne. Die 22-Jährige verbessert sich mit zweitbester Laufzeit noch auf Rang 7 und jubelt über ihr bestes Weltcup-Ergebnis (bisher Rang 12 im Zagreb-Slalom 2019).
Zweitbeste Österreicherin wird Speed-Spezialistin Ramona Siebenhofer, der im Finale ebenfalls ein großer Sprung (von Rang 27) auf Platz 10 gelingt. Katharina Truppe belegt Rang 19.
Hinter den Erwartungen bleiben Eva-Maria Brem (25.) und Ricarda Haaser (28.) zurück.
Für einen Schockmoment im Team sorgt Bernadette Schild, die sich bei einem Sturz im Finale eine Knie-Verletzung zuzieht>>>
Robinson mit kometenhaftem Aufstieg
Robinson hat im Saisonfinish 2018/19 bereits gehörig aufgezeigt. Sie sicherte sich Gold bei der Junioren-WM und schaffte beim Weltcup-Finale in Soldeu als Zweite ihren ersten Podestplatz!
"Mikaela zu schlagen ist wirklich verrückt, es fühlt sich unglaublich an", so die Neuseeländerin in einer ersten Reaktion. "Ich war schon ein bisschen nervös, aber ich habe mir gesagt, ich muss ruhig bleiben und versuchen, es zu genießen.
Es ist der sechste Weltcupsieg für Neuseeland, der erste in einem Riesentorlauf.
Shiffrin zufrieden
Shiffrin verpasste es damit, nahtlos an ihre Erfolgsserie aus dem Vorjahr anzuschließen. Die Gesamtweltcupsiegerin und Riesentorlauf-Kugelverteidigerin war mit dem Saisoneinstieg bei Traumwetter und vor 14.000 Zuschauern aber zufrieden.
"Ein Podestplatz im ersten Rennen der neuen Saison ist immer eine gute Sache", meinte die 24-Jährige und gratulierte der jüngeren Kontrahentin. "Das ist cool." Wie bekannt wurde, verstarb Shiffrins Großmutter Pauline Anfang der Woche 98-jährig, sie war ein großer Fan der skifahrenden Enkelin gewesen.
Stimmen
Franziska Gritsch: "Für mich war der 2. Durchgang sehr schön - das hat man glaub ich auch gehört nach dem Abschwingen. Ich freue mich einfach, dass es jetzt losgeht. Der 1. Durchgang war noch ein bisschen herantasten - noch nicht volle Power. Im 2. Durchgang war dann Alles-der-Nichts - ich hab mir gedacht: 5 Punkte bringen mir ja auch nix. Ich freue mich wahnsinnig, dass ich es im zweiten Durchgang zeigen konnte. Ich habe Gas gegeben, ich finde das einfach mega"
Ramona Siebenhofer: "Alte Liebe rostet nicht. Ich bin jetzt vier Jahre keinen Riesentorlauf gefahren. Ich habe den damals zugunsten der Speeddisziplinen zur Seite gelegt. Jetzt habe ich durch die 500-Punkte-Regel wieder eine gute Startnummer. Ich will jetzt schon einige Riesentorläufe mitnehmen, wenn es mir reinpasst. Alle Riesentorläufe sind sicherlich kein Thema, der Fokus bleibt auf Abfahrt und Super-G."
Eva-Maria Brem: "Es ist schwer zu sagen heute. Weil eigentlich passt im Moment alles. Im 1. Durchgang habe ich oben verhaut, das hat im zweiten gepasst. Dafür dann den Steilhang verhaut. Ich hätte es mir natürlich schon sehr gewünscht heute. Es ist jetzt wichtig, dass ich mich nicht verunsichern lasse.""