Das Warten hat ein Ende!
Rund vier Jahre ist es her, dass Nicole Schmidhofer den letzten Abfahrtssieg einer ÖSV-Läuferin in Lake Louise einfuhr.
Besagter Durststrecke setzte ausgerechnet Stephanie Venier in der ersten Abfahrt von Cortina d'Ampezzo ein Ende. Die Tirolerin siegte dank eines Husarenritts im Schlussabschnitt mit 0,37 Sekunden Vorsprung auf die Schweizerin Lara Gut-Behrami.
Fast exakt fünf Jahre zuvor, fuhr die 30-Jährige in der Abfahrt von Garmisch-Partenkirchen ihren bis dahin ersten Weltcup-Sieg ein. Dass auf der Tofana der zweite Karrieresieg folgen würde, hatte Venier nicht erwartet.
Venier: "Eines der schönsten Gefühle"
"Ich hatte ein gutes Gefühl, aber dass es für den ersten Platz reicht, damit habe ich nicht gerechnet", sagte Venier im ORF. Dabei hatte sie bereits im Training am Mittwoch mit dem zweiten Platz zu überzeugen gewusst.
"Zauchensee hat mir brutal viel Selbstvertrauen gegeben. Das sieht man auch beim Fahren", meinte die 30-Jährige über ihren zweiten Platz in der Abfahrt beim Heim-Weltcup.
Mit ihrem zweiten Weltcup-Sieg setzte sich Venier nun auch auf Platz 2 des Abfahrts-Weltcup - 74 Punkte fehlen ihr aktuell auf Leaderin Sofia Goggia. Mirjam Puchner liegt in der Disziplinenwertung derzeit auf Platz vier, Cornelia Hütter rangiert knapp dahinter auf Platz sechs.
"Es ist eines der schönsten Gefühle, wenn du im Ziel bist und den Einser aufleuchten siehst", so die Siegerin. Das lange Warten nach den Ausritten von Shiffrin und Suter habe sie nicht wirklich irritiert, so Venier.
"Es war nicht so einfach, aber ich habe mir jeden Sturz angeschaut, musste wissen, wie es passiert ist. Dass es Fehler waren, die ich nicht machen sollte. Ich war gut darauf vorbereitet." Über ihre aktuelle Form meinte die Tirolerin: "Man sieht, dass es sich bezahlt macht, wenn man dran bleibt." Vor allem im Kopf sei sie nun gefestigter und könne mit mehr Sicherheit an den Start gehen.
Überraschungs-Dritte Ager ließ sich inspirieren
Das Formhoch der Stephanie Venier inspirierte zu einem gewissen Grad auch Christina Ager.
Ihr erstes Weltcup-Podium kam für die 28-Jährige jedoch definitiv anders als erwartet. Zusammen mit Sofia Goggia und Valerie Grenier belegte sie ex aequo Platz drei. "Ist doch schön, da freuen sich fünf statt drei", schmunzelte die Tirolerin im Anschluss über ihr kurioses Podium-Debüt.
Sie habe "einfach einen Lauf ohne groben Schnitzer gezeigt." "Ich habe immer gesagt, ich brauche die Geduld und ich muss einfach weiter machen. Irgendwann kommt dann der Tag, an dem es funktioniert.", lässt die Tirolerin schwierigere Zeiten Revue passieren.
Veniers Sieg? Eine Inspiration für Ager, die bis dahin als bestes Weltcup-Resultat einen vierten Platz im Slalom von Levi 2013 zu Buche stehen hatte. "Sie hatte eine lange Durststrecke hinter sich, hat immer weitergemacht - und jetzt funktioniert es."
Am Samstag steht in Cortina die zweite Abfahrt (ab 10:30 Uhr im LIVE-Ticker>>>) auf dem Programm, am Sonntag folgt noch ein Super-G (ab 10:30 Uhr im LIVE-Ticker>>>).