Stephanie Venier hat die Gunst des Moments zu Rang zwei im Super-G von St. Anton hinter der amerikanischen Überraschungssiegerin Lauren Macuga genutzt.
24 Stunden nach ihrem fünften Platz in der Abfahrt sorgt sie für den ersten Podestplatz der ÖSV-Frauen nach vier Rennen ohne auf der "Karl Schranz"-Strecke. Im fünften Speed-Rennen der Saison stand zum vierten Mal eine Österreicherin am Podest.
"Meine Körpersprache hat gezeigt, dass ich runter will. Bis zum Eisfall war es eine gute Fahrt, danach war ich Passagier und nur noch hinten nach. Aber offenbar habe ich den Ski ganz gut laufen lassen", erklärte Venier im ORF.
Venier "küsste" die Bande
Auf dem Weg zu ihrem zwölften Karriere-Stockerl hatte sie auch eine Schrecksekunde zu überstehen. "Ich habe kurz die Bande geküsst, war ziemlich spannend in dem Moment, aber das vergisst man sehr schnell, weil man ganz schnell ins Ziel will."
Vor exakt zwölf Jahren hatte die mittlerweile 31-Jährige an Ort und Stelle ihr Weltcup-Debüt gegeben. "Ich habe damals nicht gewusst, ob ich lachen oder plärren soll, weil es so schwer war. Es ist schon eine lange Zeit her, aber ich bin froh, dass ich meine Karriere durchgezogen habe."
Kranke Hütter mit "Oberschenkeln aus Butter"
Für die kränkelnde Cornelia Hütter schaute mit "Oberschenkeln aus Butter" nur Platz 23 heraus. Am Samstag war sie bereits kränklich in der Abfahrt Siebente gewesen.
Hütter erzählte von Schüttelfrost nach der Abfahrt. "Dann hat es mich voll niedergehaut. Ich habe mehr im Bett als sonst wo verbracht. Ab dem 'Eisfall' waren meine Oberschenkel Butter."
Der Rennverzicht war für sie keine Option. "Solange ich gehen kann, will ich es schon probieren. Ich kann mir nichts vorwerfen. Ich hätte gehofft, dass meine Kraft ein paar Tore weiter reicht."
Vonn zeigt es den Kritikern
Wieder voll bei Kräften scheint Lindsey Vonn zu sein. Die US-Amerikanerin zeigt nicht nur mit einer Sektor-Bestzeit ihre Klasse. Die 40-Jährige hatte am Samstag in der Abfahrt Rang sechs belegt.
"Ich bin sehr zufrieden (mit diesem Wochenende). Ich dachte, ich bin nicht schnell mit diesem Lauf. Dass ich damit Vierte bin, gibt mir sehr viel Selbstvertrauen", meinte Vonn. "Heute war schon ein bisschen aggressiver, ein bisschen mehr Bewegung."
Die Arlberg-Rennen bezeichnete die Rückkehrerin, die mit einer künstlichen Knie-Teilprothese fährt, auch als "gute Antwort" an Kritiker. Allzu viel zu Herzen nimmt sie sich die verbalen Querschüsse eigener Aussage zufolge nicht. "Es reden so viele Leute Quatsch über mich. Das wird es immer geben, das bedeutet mir nichts. Ich weiß, was ich machen muss."
Gleich kommende Woche kann sie in Cortina einen weiteren Angriff auf das Podest starten.