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Vonn über St. Anton: "Hier herunter braucht es Eier"

Die US-Amerikanerin kennt das Erfolgsrezept für die "Karl Schranz"-Piste in St. Anton. Am richtigen Setup basteln die 40-Jährige und ihr Team aber noch.

Vonn über St. Anton: Foto: © GEPA

Lindsey Vonns erster Eindruck am Donnerstag von der Weltcupstrecke in St. Anton hat ihren allerersten von vor 18 Jahren bestätigt.

"Ich habe es schon 2007 gesagt, hier herunter braucht es Eier", sagt sie. Die 40-jährige US-Amerikanerin, die nach knapp sechs Jahren Ruhestand vor Weihnachten in St. Moritz mit Knie-Teilprothese als Super-G-14. ein gelungenes Comeback gab, wird erstmals auch wieder eine Abfahrt bestreiten. Dafür hat sie sich die "Karl Schranz"-Piste ausgesucht.

Zum dritten Mal ist Vonn in St. Anton am Start, 2007 gewann sie die Abfahrt und die Super-Kombination, 2013 wurde sie in der Abfahrt Sechste und im Super-G Vierte.

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)


Gemäß den bisherigen Leistungen in ihrer noch kurzen zweiten Ski-Karriere würde ein Top-10-Platz am Wochenende niemanden verwundern. In St. Anton zu sein, bedeute ihr viel, sie sei hier sehr erfolgreich gewesen.

Trainingsfahrt "echt solide"

"Ich habe mich gut gefühlt, es war aber bei weitem nicht mein bestes Skifahren, aber ich hatte ein paar gute Kurven. Bei solchen Bedingungen bin ich jetzt noch nicht wieder gefahren - sehr schlagig und sehr weich. Ich hatte viele Fehler. Aber in ein paar Abschnitten bin ich gut gefahren", meint sie nach dem Training am Donnerstag (Mehr Infos>>>), das sie als Zehnte beendete. "Das ist echt solide."

Ihre letzte Weltcup-Abfahrt fuhr Vonn am 19. Jänner 2019 in Cortina d'Ampezzo (9.), danach folgte noch die Bronzemedaille am 10. Februar bei der WM in Åre.

"Ich fühle mich in der Abfahrt besser als im Super-G, ich spiele derzeit noch mit dem Setup, hatte heute neue Schuhe. Ich versuche, jeden Tag etwas herauszufinden. Noch habe ich nicht das perfekte Setup."

Bisher hat die in Miami lebende frühere Ausnahmekönnerin seit ihrer Comeback-Idee erst zehn Tage Abfahrtstraining in den Beinen, seit St. Moritz und ihrem Kurz-Trip auf die Bahamas waren es bis St. Anton drei.

"Man muss Opfer bringen"

Den Ausflug in die Wärme und Sonne sowie das Wiedersehen mit Familie und Freunden sieht sie als gute Balance zwischen ihrem bisherigen und dem jetzigen Leben, das wieder Skifahren beinhaltet. "Ich liebe beides, man muss auf beiden Seiten Opfer bringen."

Es bedarf Mut, in St. Anton zu fahren, bestätigte Vonn nach dem Wiedersehen. Das habe sich nicht verändert.

"Als ich 2007 hier gewonnen habe, war ich das erste Mal auf dieser Strecke. Die Frauen fuhren damals das erste Mal seit der WM 2001 hier. Ich bin das dritte Mal hier. Auch wenn ich lange vom Sport weg war, weiß ich immer noch, wie der Kurs verläuft, was die Linie ist, was es braucht, um zu gewinnen. Das hat sich nicht geändert."

An einen Sieg denke sie dieses Mal nicht, aber sie versuche, jeden Tag besser zu werden. "Ich muss geduldig bleiben und es Schritt für Schritt angehen."

Mit ihren Teamkolleginnen pflegt die Gewinnerin von 82 Weltcuprennen, darunter 43 Abfahrten, einen regen Austausch.

"Ich kommuniziere gern, einige haben andere Ideen von einer anderen Linie, ich rede da gern darüber. Jeder hat die Möglichkeit, etwas weiterzugeben, es macht keinen Unterschied, wie alt man ist. Ich höre immer zu. Zuhören ist eines der wichtigsten Dinge, die man im Sport tun kann."



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